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Geschichte

Der Stenographenmord

Titelbild:

Die „Schwarze Reichswehr“ war eine paramilitärische Organisation, die in der Zeit der Weimarer Republik in Deutschland aktiv war. Sie bestand aus ehemaligen Angehörigen der Kaiserlichen Armee und der Freikorps, die nach dem Ersten Weltkrieg gebildet wurden.

Die Schwarze Reichswehr wurde als illegale und geheime Organisation betrachtet, die darauf abzielte, die Demokratie zu unterwandern und die parlamentarische Regierung zu stürzen. Sie wurde oft mit rechtsextremen Gruppen in Verbindung gebracht und arbeitete anfangs eng mit verschiedenen politischen Parteien, darunter die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP), zusammen.

Die Organisation führte geheime Operationen durch, um Waffen zu beschaffen, und es gab auch Vorwürfe, dass sie in politisch motivierte Morde und Putschversuche involviert war. Berüchtigt wurde die Schwarze Reichswehr vor allem durch den Stenographenmord von 1923, bei dem ein Zeuge eines geplanten Putsches ermordet wurde.

Die Aktivitäten der Schwarzen Reichswehr endeten mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933. Viele ihrer Mitglieder schlossen sich später der SA oder der SS an und wurden Teil des nationalsozialistischen Regimes.

Die Informationen darüber sind vielfach fragmentiert und es besteht kein vollständiges Bild darüber, welche Rolle die Schwarze Reichswehr tatsächlich in der politischen Landschaft der Weimarer Republik gespielt hat.

Der Stenographenmord, auch bekannt als der Fall Erwin Reisner, war ein aufsehenerregendes Verbrechen, das sich im Jahr 1923 in Deutschland ereignete. Erwin Reisner war ein junger Stenograph, der im Prozess gegen Mitglieder der Schwarzen Reichswehr als Zeuge aussagen sollte.

Am 23. Juni 1923 wurde Reisner auf offener Straße in Berlin ermordet. Er wurde von zwei Männern überfallen, die ihn mit einem Messer erstachen. Obwohl die Mörder schnell gefasst wurden, konnte der Fall nie vollständig aufgeklärt werden.

Der Mord an Erwin Reisner wurde allgemein als politisch motiviert angesehen. Es wurde vermutet, dass die Täter Mitglieder der Schwarzen Reichswehr waren und den Zeugen mundtot machen wollten, um zu verhindern, dass er belastende Informationen preisgibt.

Der Stenographenmord verstärkte die Furcht vor politischer Gewalt, die zu dieser Zeit in Deutschland weit verbreitet war. Es war ein weiteres Zeichen für die zunehmenden Spannungen und Unruhen in der Weimarer Republik und trug zur Instabilität des politischen Systems bei.

Trotz intensiver Ermittlungen und Verhöre blieben viele Fragen im Zusammenhang mit dem Stenographenmord unbeantwortet. Das genaue Motiv und die genauen Hintergründe der Tat wurden nie endgültig geklärt, und es gibt verschiedene Theorien und Spekulationen über die Verantwortlichen und ihre Verbindungen zur Schwarzen Reichswehr.

Der Stenographenmord bleibt ein Beispiel für die politische Gewalt und die Unsicherheit, die während der Weimarer Republik in Deutschland herrschte und dazu beitrug, das Vertrauen in die demokratischen Institutionen zu untergraben.

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