Chris Gueffroy (21. Juni 1968 in Pasewalk; †5. Februar 1989 in Ost-Berlin) war der letzte Mensch, der bei einem Fluchtversuch über die Berliner Mauer von Ost- nach West-Berlin erschossen wurde. Seine tragische Geschichte ist eine ergreifende Erinnerung an die menschlichen Kosten, die durch die Teilung und den Kampf für die Freiheit während des Kalten Krieges verursacht wurden.
Entschlossenheit und der Wunsch nach einer besseren Zukunft prägten Gueffroys Leben. Er wurde in Pasewalk geboren und zog später nach Ostberlin.
Im Mitropa-Hotel in der Nähe des Flughafens Berlin-Schönefeld besuchte er die Schule in Johannisthal und absolvierte eine Ausbildung zum Kellner.
Die politische Situation in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) nährte seinen Wunsch, das Land zu verlassen. Dies umso mehr, als er die erfolgreiche Flucht von Freunden miterlebte. Auch die drohende Einberufung zur Nationalen Volksarmee war ein weiterer Grund zu fliehen.
Am frühen Morgen des 6. Februar 1989 unternahmen Chris Gueffroy und sein Freund Christian Gaudian einen Fluchtversuch über die Berliner Mauer nahe der Kleingartenkolonie Harmonie.
Geplant war, über den Britzer Verbindungskanal, der die Grenze zwischen Baumschulenweg (Ost-Berlin) und Neukölln (West-Berlin) markierte, zu fliehen. Leider wurden sie noch vor dem letzten Metallzaun von DDR-Grenzsoldaten entdeckt. Es fielen Schüsse. Gueffroy wurde von zwei Kugeln getroffen, eine durchschlug sein Herz. Gaudian wurde schwer verletzt und verhaftet.
Gueffroys Mutter sah sich einer qualvollen Tortur ausgesetzt, um zu versuchen, etwas über ihren Sohn herauszufinden. Die Behörden hielten zunächst Einzelheiten zurück, doch schließlich erfuhr sie, dass ihr Sohn bei einem Angriff auf eine „militärische Sicherheitszone“ schwer verwundet worden und trotz sofortiger medizinischer Versorgung gestorben war.