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Der Dschungel mutiert zum französischen Zankapfel

(o/ jhb)Während sich die Briten entspannt in ihrem hausgemachten Brexit-Desaster zurücklehnen, Nigel Farage den Weg in die deutsche Vertretung in London dieser Tage fand, entwickelt sich die Zeltstadt „Dschungel“ am Ärmelkanal zum Zankapfel Europas.

Heute demonstrierten französische Lastwagenfahrer und Landwirte, Bürger der frustrierten 5. Republik auf den Autobahnen gegen das illegale Flüchtlingslager am Pas de Calais.

Zahllose Landwirte gesellten sich dazu, später sprach der Innenminister Frankreichs, Bernhard Cazeneuve, kündigte erneut die Räumung der Zeltstadt in Dünen an.

Nun hat diese Demonstration und die Räumungsdrohung einen stichhaltigen Grund gefunden.

Jedoch, Cazeneuve wirkt unglaubwürdig, wollte er das Problem schon seit Monaten beseitigen und die Flüchtlinge in ordentliche Unterkünfte verbringen lassen. Das gelang weder ihm, noch der in martialischer Macht angetretenen Polizei, die mit Bulldozern und Lkws, Flüchtlinge vertrieben.
Die Umsetzung der öffentlichen Ordnung ging mit Protesten vor sich, weil niemand in eine Flüchtlingsunterkunft in der Provinz wollte, die eine absolut triste Zukunft verhieß.

Wer sich über Monate bis nach Calais durchgeschlagen hatte, wollte auch weiter nach England, so die Logik vieler Bewohner der Zeltstadt.
Die meisten kommen aus Afrika und wollen in England leben, wegen der Verwandtschaft, die schon Jahre zuvor vor den Diktaturen auf dem afrikanischen Kontinent geflohen waren oder einfach, weil sie dort hoffen, Arbeit und Obdach zu finden, was in den Heimatländern der Flüchtlinge vollkommen illusorisch erscheint.

Nun wendet sich das Blatt, Lastwagenfahrer, die in den nahen Hafen wollen, um nach Großbritannien mit den Fähren überzusetzen, werden zunehmend die Opfer von brutalen Gangs, die sich aus dem Lager rekrutieren.
Jeden Abend versuchen zahllose Heimatlose über den Umweg der Ladefläche eines Sattelschleppers nach England zu kommen. Immer wieder probieren es die Heimatlosen. In meisten Fällen misslingt das, andere schrieben aus Brighton, aus Clacton-On-Sea oder aus London, Postkarten, dass sie gut angekommen waren. Das nährt die Hoffnung doch noch ins gelobte Brexit- Land zu kommen.

Es ist allgemein bekannt: Schlepper verdienen sich an den Flüchtlingen in dem Lager eine goldene Nase. Ob die Fluchtwilligen nun über den Kanal kommen oder nicht, mittlerweile werden die Lastwagen mit Steinen beworfen, weil der Unmut über die Behörden, die nichts tun können, weil sie von der Menge der Menschen überfordert sind, einen jeden Tag wächst. Ganze Trupps von Afrikanern tun sich zusammen und legen brennende Baumstämme, Fässer, auf die Straßen,um in dem Moment auf einen der begehrten Wagen zu kommen, wenn das Hindernis von der Straße geräumt werden muss.

Die Menschenmenge in dem Lager, in dem absolute Hoffnungslosigkeit und Gewalt, Rechtlosigkeit und Anfeindungen zwischen den ethischen Gruppen herrscht, wächst, ist der einzige Lebenszweck doch die weitere Flucht. Gerüchte werden zur Nachrichtenbörse beim Zelt der Ärzte ohne Grenzen.
Manche Flüchtlinge sind mehr als zwei Jahre dort oder immer wieder. Das Lager schwillt weiter an, es sollen mittlerweile knapp 10.000 Menschen dort ein Obdach in feuchten und schimmeligen Zelten gefunden haben. Die Zustände sind unerträglich und verschlimmern sich jeden Tag. Die Flüchtlinge und die Bewohner Calais sind mittlerweile auch auf dem Kriegsfuß und alle Einwohner des besagten Dschungels wissen: Es ist nur noch eine Frage von Tagen, vielleicht Wochen, dass die Ausgangsbasis für eine Flucht zum Sperrgebiet wird und der Dschungel ein unrühmliches Kapitel französischer Geschichte wird.

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