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Was so friedlich scheint, ist es nicht. Die Straßen in Delhi scheinen menschenleer. Fast 3000 Menschen sind gestorben, es sind Millionen infiziert.
Indien steht erstmals nach der Revolution 1947 am absoluten Abgrund. Seit den Tagen von Gandhi und Nehru sind die Verwerfungen in der Gesellschaft nicht größer gewesen, danach wurde Indien nie wieder von einer solchen Katastrophe geschüttelt.
This is the result of voting on the basis of cast and religion.#GetWellSoonPM #ModiMadeDisaster @BJP4India pic.twitter.com/d1TkJQQEJX — Ashok Chinna (@Ashok73560732) April 25, 2021
Diesmal ist es nicht der einstige „Vizekönig“ von Indien, Lord Louis Mountbatten, sondern Covid-19. Covid-19 ist in einer biblischen Katastrophe über Indien hereingebrochen und fordert den tödlich Tribut. Aber auch diesmal hat es etwas mit dem Komplettversagen der Politik in Indien zu tun. Man meint, dass sich an den Strukturen seit dem Abzug der Briten 1947/48 sehr wenig geändert hat.
Menschen liegen auf den Straßen und werden beatmet. Die Krankenhäuser sind über die Grenze der Belastbarkeit hinaus, und in Europa demonstrieren einige Unverdrossene immer noch gegen das Bundesnotbremsengesetz, weil ihr Frust irgendjemanden treffen muss. Die Rechte wittert in Europa Morgenluft und dort in Indien bricht das Gesundheitssystem nachhaltig zusammen.
In Indien lebt man anders als in Europa, in Großfamilien. Durch die Bevölkerungsdichte ist alles gedrängt. Man lebt nach Traditionen. In lebendiger Mystifikation der eigenen Gegenwart und Glauben an Buddha. Deswegen werden die Toten auch verbrannt.
Indien hat logistische Probleme und die Kritik an Ministerpräsident Modi wächst stündlich. Sein Krisenmanagement entspricht nicht dem, was man erwartet, während auf Feldern die sterblichen Überreste der Opfer der Seuche verbrannt werden.
Lippenbekenntnisse und Sündenbockpolitik reichen nicht mehr
Es geht eine tödliche Mutante des Covid-19 Virus um, die den ganzen Subkontinent erfasst hat. Sollte die Mutante in die Welt ausufern, wäre die Katastrophe perfekt.
From demonetisation to the crematorium line!#ModiMadeDisaster pic.twitter.com/Rdpstqd6Ax — P BASAVARAJU (@AP_Basavaraju) April 25, 2021
Alle vier Minuten stirbt ein Mensch in der zweiten, so tödlichen Welle. Zahllose Kommentatoren schreiben über den ungeliebten Krisenmanager Modi, dem man völlige Inkompetenz, Gefühlskälte und ein Szenario vorwirft, in dem sich Indien durch sein politisches Versagen nun befindet. Ihm wird nicht direkt Kasten-Korruption vorgeworfen, aber die Stimmen werden lauter, dass er seinen Stuhl räumen soll, weil eigentlich genug Sauerstoff da ist, nur die Verteilung scheitert an der mangelnden Infrastruktur.
Die Welt allerdings steht zu Indien.
Derweil soll selbst Twitter in Indien zensiert werden.
Flucht nach vorne
Picture describes so called
„ACCHE DIN“
„Shameless government with a stone heart“:-|#No_Oxygen_No_Vote#मोदी_का_सिस्टम_ले_डूबा#Murderer_Modi#मोदी_शैतान_भुगतें_किसान#ModiMadeDisaster pic.twitter.com/vyyDAyECYw — avneet (@Im_avvy_) April 25, 2021
Um 16.30 Uhr Ortszeit verkündete die Regierung, dass sie dem Chaos nun durch das Mieten und Kaufen von Sauerstofftankern begegnen wollte, wie Times of India meldete. Aber auch der gutmütigste Inder, ob der Umstände sehr geduldig, hat mittlerweile aber Zweifel an der Situation.
New art for sale! „Grotte“. Buy it at: https://t.co/iRxeLmuX7R pic.twitter.com/lie27mLHTO — Internationaler Presse – und Literatur Club (@kasaanmedia) April 26, 2021