Titelbild: Zonengrenze, kasaan media, 2024
Der Mordfall Hans Plüschke ist ein ungeklärter Cold Case, der sich 1998 in Deutschland ereignete.
Hans Martin Plüschke war ein ehemaliger Beamter des Bundesgrenzschutzes (BGS), dessen Ermordung im Jahr 1998 bundesweit Aufsehen erregte.
Plüschke hatte 1962 bei einem Zwischenfall an der innerdeutschen Grenze Rudi Arnstadt, einen Hauptmann der DDR-Grenztruppen, erschossen.
Nach dem Ende der deutschen Teilung outete sich Plüschke im Mai 1993 und erneut im August 1997.
Am 15. März 1998 wurde er mit der gleichen tödlichen Schussverletzung, die er Arnstadt zugefügt hatte, als Taxiunternehmer unweit des Todesortes bei Wiesenfeld aufgefunden.
Die Kugel hatte ihn – wie den DDR-Grenzer Arnstadt – oberhalb des rechten Auges getroffen.
Der Mord an Plüschke ist bis heute ein Rätsel.
Es gab viele Spekulationen, unter anderem, dass es sich um einen Racheakt gehandelt haben könnte. Der Täter wurde jedoch trotz intensiver Ermittlungen und der Verfolgung von mehr als 100 Spuren nie gefunden. Da Mord in Deutschland nicht verjährt, ist der Fall bis heute ungeklärt.
Eine Spur in einen Betrieb in Sachsen zerschlug sich Anfang 2000, obwohl auch auf den Betrieb ein Anschlag aus dem ehemaligen Stasi-Milleu begangen wurde. Ein zufälliger Fund von Unterlagen in einer Garage hatte auf die Fährte geführt. Einer der mutmasslichen Täter bezichtigte den Betriebsinhaber der Tat an Hans Plüschke. Die Polizei setzte damals Zeugen unter Druck, nichts gegen das ehemalige MfS auszusagen. Zumal in die Vorgänge eine Bank verwickelt war. Als Lohn hätte der damalige Geschäftsführer mehrere Wohnungen erhalten. Die Spur versandete bei einem weiteren Todesfall in Tschechien, der nie geklärt werden konnte.