Titelbild Nairobi Kania Beispielbild
Proteste gegen ein umstrittenes Gesetzesvorhaben der Regierung sind in Nairobi, Kenia, eskaliert. Demonstranten griffen das Parlamentsgebäude an.
Die Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas ein. Die Unruhen begannen während einer Debatte über einen Haushaltsentwurf, in dem es auch um die geplante Finanz- und Steuergesetzgebung ging. Die Regierung von Präsident William Ruto, der seit 2022 im Amt ist, erhofft sich von dem Gesetz Mehreinnahmen in Höhe von 2,7 Milliarden US-Dollar zur Reduzierung der Kreditaufnahme.
Anführer der Proteste sind hauptsächlich junge Menschen im Alter zwischen 20 und 30 Jahren sowie Jugendliche. Sie richten sich gegen geplante Steuererhöhungen und damit einhergehende wirtschaftliche Belastungen der Bevölkerung. Der Gesetzesentwurf wurde bereits geändert, so wurden die Steuern auf Speiseöl und mobile Gelddienste abgeschafft, aber die Unzufriedenheit hält an.
Die Situation bleibt angespannt und es wird berichtet, dass das Parlamentsgebäude schwere Schäden aufweist. Parlamentarier sollen im Keller Schutz gesucht haben. Es gibt auch Berichte über Schussverletzungen bei Demonstranten, die von der Polizei verursacht wurden, und mindestens ein Todesfall wurde gemeldet, obwohl dies noch nicht offiziell bestätigt wurde.+
Diese Ereignisse spiegeln die tiefgreifenden sozialen und wirtschaftlichen Spannungen in Kenia wider, die durch die geplanten Gesetzesänderungen noch verschärft werden. Die Regierung steht vor der Herausforderung, ein Gleichgewicht zwischen der Notwendigkeit von Finanzreformen und der Wahrung der Bürgerrechte zu finden.