Feierliches Gelöbnis mit 250 Rekrutinnen und Rekruten der Streitkräftebasis anlässlich des 67. Gründungsjahres
Titelbild und Text: Presse- und Informationszentrum der Streitkräftebasis
Die historische Residenz der Kölner Kurfürsten, Schloss Augustusburg in Brühl, war am Samstag die eindrucksvolle Kulisse für die zentrale Feierstunde in Nordrhein-Westfalen zum 67. Geburtstag der Bundeswehr. Das Kommando Streitkräftebasis in Bonn hatte sich für ein Feierliches Gelöbnis entschieden. 250 Rekrutinnen und Rekruten aus verschiedenen Verbänden der Streitkräftebasis traten um 16:00 Uhr im Ehrenhof des Schlosses an, um gemeinsam die Gelöbnisformel zu sprechen. Das militärische Zeremoniell unter herbstlich blauem Himmel lockte Hunderte von Schaulustigen in die barocken Gartenanlagen im Herzen Brühls.
Der feierlichste Moment wurde vom Heeresmusikkorps Koblenz mit dem Choral „Altniederländisches Dankgebet“ aus dem 16. Jahrhundert eingeleitet. Stellvertretend für ihre Kameradinnen und Kameraden der Logistikbataillone 461 und 467 aus Walldürn und Volkach sowie des ABC-Abwehrbataillons 750 aus Bruchsal traten die Rekrutenabordnungen an die gesenkten schwarz-rot-goldenen Truppenfahnen. Die jungen Soldatinnen und Soldaten legten ihre linke Hand an den Fahnenstock und gelobten, „der Bundesrepublik treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen“. Rund 600 Familienangehörige und 250 geladene Gäste waren nach Brühl gekommen, um diesen besonderen Moment mitzuerleben.
Den jungen Rekrutinnen und Rekruten war die Bedeutung des Tages für ihre persönliche Zukunft bewusst. „Ich nehme das Gelöbnis sehr ernst“, sagte Schütze Bent Rabba aus dem Logistikbataillon 467. Über die möglichen Konsequenzen seiner Entscheidung für den Freiwilligen Wehrdienst habe er sehr intensiv nachgedacht und sich ganz bewusst dafür entschieden. Seine Kameradin vom ABC-Abwehrbataillon 750, Matrose Victoria Katharina Paul, pflichtete ihm bei. Sie sei stolz darauf, Deutschland zu dienen, sagte sie, auch wenn ihre Großeltern ihre Entscheidung mit einer gewissen Sorge aufgenommen hätten.
Vor dem Hintergrund des Russisch-Ukrainischen Krieges hat die Gelöbnisformel für viele einen noch ernsteren Klang. Das war auch Tenor der Gelöbnisrede des nordrhein-westfälischen Landtagspräsidenten. „Die Bereitschaft zur Verteidigung der westlichen Werte gemeinsam mit unseren Verbündeten ist seit diesem Angriff keine theoretische Frage mehr, sondern eine Frage unserer Entschlossenheit und unserer Haltung“, sagte André Kuper. Der Landtag danke den Soldatinnen und Soldaten. Das Parlament von Nordrhein-Westfalen stehe fest an der Seite der Bundeswehr.
Zuvor hatte Staatssekretär Benedikt Zimmer den historischen Bezug zum Gründungstag der Bundeswehr am 12. November 1955 hergestellt. An diesem Tag hatten die ersten 101 Freiwilligen der neuen deutschen Streitkräfte ihre Ernennungsurkunden erhalten. Seit einigen Jahren werde nun ganz bewusst mit Veranstaltungen in jedem Bundesland an dieses traditionswürdige Datum erinnert. Die Bundeswehr habe so eine eigene Traditionslinie geschaffen.
Das feierliche Gelöbnis in Brühl war eingebettet in ein mehrstündiges Rahmenprogramm rund ums Schloss mit Fahrzeug- und Geräteschau, Platzkonzert, Schlossbesichtigung und traditioneller Erbsensuppe, die vermutlich für so manchen Gast und Besucher der heimliche Höhepunkt der Veranstaltung war.