Text und Bilder : rms /2024
Viele Leute freuen sich, wenn sie sie in ihrem Garten finden, die Blindschleiche. Sie gehört zu den Reptilien, aber schaut nur aus wie eine Schlange. In Wirklichkeit handelt es sich um eine harmlose und v.a. ungiftige Echse, die nur keine Beine hat.
Man kann sich auch darüber freuen, ist es doch ein Zeichen, dass man einen naturnahen Garten hat.
Außerdem ernähren sich Blindschleichen von Regenwürmen, insbesondere aber Asseln und Nacktschnecken. Damit tun sie dem Gärtner noch einen Gefallen.
Blindschleichen lieben dicht gewachsenes Gestrüpp und warme, feuchte Stellen. In Komposthaufen sind sie oft zu finden oder in frisch gemähtem Gras. Man findet sie oft unter Steinen oder Baumscheiben. Lassen Sie ruhig ein Brett irgendwo im Garten liegen. Die Blindschleichen werden das gerne als Versteck annehmen, v.a. wenn es sich bei Sonne aufwärmt ohne darunter auszutrocknen.
Blindschleichen werden ca. 40 cm lang. Davon ist die Hälfte der eigentliche Körper und die andere Hälfte ist der Schwanz. Wie Eidechsen können sie den Schwanz bei Gefahr abwerfen. Das Schwanzstück bewegt sich dann noch etwas und lenkt damit Angreifer vom Körper ab. Zu den Fressfeinden der Blindschleiche gehören Füchse, Igel, Dachse, Störche, Raben und Eulen.
Dass Blindschleichen keine Beine haben, ist ein Ergebnis der Evolution. Man nimmt an, dass es eine Anpassung an den Lebensraum ist. Im dichten Unterholz bewegt man sich besser schlängelnd als kriechend mit Beinen.
Blindschleichen sind auch nicht blind. Sie haben Augen, die sogar im Gegensatz zu Schlangen Augenlider haben. Der Name kommt aus dem Altdeutschen, wo man die Tiere wegen ihrer glänzenden Haut als “blendende Schleicher“ bezeichnete. Daraus wurde irgendwann der heutige Name.
Blindschleichen können sehr alt werden, zwischen 15 und 40 Jahre. Interessant ist auch, dass Blindschleichen lebende Junge zur Welt bringen. Dies aber nur weil die Eier im Mutterleib ausgebrütet werden und die Jungtiere darin schlüpfen. Wenn sie „geboren“ werden, sind sie schon ca. 7-10 cm lang. Das erklärt, warum man keine kleineren Tiere im Garten finden wird.