Titelbild: Blauzungenkrankheit beim Yak (man beachte die geschwollene, bläulich verfärbte und heraushängende Zunge)Axel Mauroy,* Hugues Guyot,* Kris De Clercq,† Dominique Cassart,* Etienne Thiry,* and Claude Saegerman* – https://wwwnc.cdc.gov/eid/
Quelle: FLI
Die Blauzungenkrankheit breitet sich in Deutschland immer weiter aus.
Der Erreger der Blauzungenkrankheit hat sich in Deutschland innerhalb von nur zehn Monaten flächendeckend ausgebreitet. Wie dasmitteilte, ist nach dem Ausbruch in Sachsen am Freitag nur noch in Berlin als einzigem Bundesland kein Fall der Blauzungenkrankheit bei Tieren aufgetreten. Den Angaben zufolge rollte in den vergangenen Wochen ein wahrer Virus-Tsunami durch Deutschland.
Zählte das FLI im Juni bundesweit noch 13 betroffene Betriebe, waren es im Juli bereits mehr als 1.200. Und allein bis zum 23. August wurden mehr als 4.800 betroffene Betriebe gemeldet. Die Blauzungenkrankheit ist für den Menschen ungefährlich, für Tiere kann sie tödlich verlaufen. Der Erreger der Blauzungenkrankheit ist nicht auf den Menschen übertragbar.
Der Verzehr von Fleisch und Milchprodukten von Tieren, die für die Blauzungenkrankheit empfänglich sind, ist ohne Bedenken möglich.
Der so genannte Serotyp BTV-3 des Erregers ist nach Angaben des FLI für den Ausbruch verantwortlich.
Die namensgebende Verfärbung der Zunge ist dagegen eher selten.
Bei Rindern verläuft die Krankheit deutlich milder. Übertragen werden die meisten BT-Viren durch blutsaugende Stechmücken aus der Gruppe der Culicoides, sehr kleine Mücken aus der Familie der Gnitzen. Sie vermehren sich vor allem in der warmen Jahreszeit bei feuchtwarmem Wetter.
Generell gehen Experten davon aus, dass der Klimawandel Ausbrüche der Krankheit begünstigt. Die Gnitzen können leichter überwintern und sich in den Folgemonaten schneller ausbreiten. Außerdem begünstigen höhere Temperaturen die Vermehrung des Erregers in den Gnitzen.
Der Status „frei von Blauzungenkrankheit“ für Deutschland wurde aufgrund der Ausbrüche ausgesetzt. Nach Angaben des FLI dürfen Tiere aus den betroffenen Gebieten nur nach vorheriger Untersuchung und Behandlung mit Insektiziden in die von der Blauzungenkrankheit freien Gebiete verbracht werden.