Ein Stück aus dem Irrenhaus
Zehntausende Mails werden derzeit von BTC versandt. Diese Mail wird von einem Konto hallernkillen@gmail.com verteilt. Doch nichts ist wahr, was in den gefakten Gazetten steht. Auch Friedrich Merz ist ein Opfer.
Die Mail führt zu dieser Seite:
Hinter den Bitcoin-Brokern verbirgt sich ein zweifelhaftes Unternehmen
Der Trick ist alt und beschäftigt die Behörden seit langem, so auch u.a. die Cybercrime in Bamberg. Die Aufmachung der Täter ist immer gleich: 250 Euro über eine Eingabemaske per Kreditkarte einzahlen, die dann Millionengewinne verspricht. Zudem muss man seine Ausweispapiere hochladen, angeblich wegen Geldwäsche. Was die Täter in Wahrheit mit den Personalausweisen machen, will man nicht wissen. Hiermit, so stellten viele geprellte Kunden fest, wird Schindluder getrieben.
Genauso, wie es angeblich Prominente erlebten, die dann in den gefakten Berichten darüber zu schwärmen begannen. Es ist der Trick mit der „Höhle der Löwen“ oder anderen Prominenten, den es genauso wie es in unserem Beispiel Friedrich Merz erging. Die Schäden bewegen sich im dreistelligen Millionenbereich.
Friedrich Merz ist genauso auf das Prominenten-Spoofing benutzt worden wie andere. Die Täter stehlen die Identität von Prominenten und leiten dann zahlreiche Kundschaft auf eine Registrierungsseite um.
Nur Minuten, nachdem man sich dort angemeldet hat, geht der Psychoterror der Telefonkeiler los. Zarte Seelen zahlen, weil die Anrufe immer derber werden.
Sie wollen Geschäft machen – auf Teufel komm raus. Das Geld erbeuten, das der Kunde hat. Dabei sollen die letzten Reserven dem Opfer abgenommen werden.
Man wird mit Boni und Schmeicheleien überhäuft, vielleicht macht man auf dem Papier sogar einen Gewinn. In der Branche nennt man es „fett machen“. Ausgezahlt wird auch nichts, darauf braucht niemand zu hoffen. Die Täter, deren Spur auf den Balkan führt, rufen aus Callcentern an, auch aus der Türkei. Die Bitcoin-Gauner sind ein weitverzweigtes internationales Netzwerk, gegen das immer wieder behördliche Schläge gelingen, doch wachsen die illegalen Händler nach.
Ein Sprecher von Friedrich Merz äußerte sich auf Anfrage wie folgt:
„Bei dem von Ihnen beigefügten Artikel handelt es sich nicht um eine seriöse Nachrichtenquelle, sondern um Spam. Darauf weisen unter anderem die zahlreichen Rechtschreibfehler hin, ebenso die URLs. Friedrich Merz hat mit solchen Machenschaften selbstverständlich nichts zu tun. Leider wird sein Name mit gefälschten Zitaten immer wieder missbraucht, um arglose Internetuser auf solche Seiten zu locken. Da die Täter unerkannt vom Ausland aus operieren, sind uns leider die Hände gebunden.“