Berlin, Deutschland
Für die deutschen Behörden ist eine durch eine hohe Salzkonzentration ausgelöste Algenblüte die wahrscheinlichste Ursache für das massenhafte Fischsterben in der Oder in diesem Sommer. Dies sei die „plausibelste Hypothese“, heißt es in einem am Freitag veröffentlichten Bericht des Umweltbundesamts und anderer Behörden. Demnach lösten die von der Alge Prymnesium parvum gebildeten Giftstoffe das Fischsterben aus.
Die Voraussetzungen für eine Algenblüte sind den Experten zufolge in der Oder im Sommer grundlegend gegeben. Zu diesen gehören unter anderem Licht- und Temperaturverhältnisse, erhöhte Nährstoffkonzentrationen, Niedrigwasser und ein geringer Abfluss. Als „primärer Auslöser“ für die Algenblüte sei aber die Salzkonzentration anzunehmen.
Wie es genau zu dieser hohen Konzentration kam, konnten die Experten jedoch nicht herausfinden. „Unklar sind die Quellen der Salze, anderer Elemente und Chemikalien“, heißt es im Bericht. Es sei von „multikausalen Wirkmechanismen“ auszugehen, die das Fischsterben ausgelöst hätten.
Bereits am Donnerstag hatten die polnischen Behörden einen vorläufigen Untersuchungsbericht veröffentlicht. Auch diesem zufolge war die Algenblüte verantwortlich für das Fischsterben. Industrieabwässer schlossen die polnischen Behörden hingegen als Ursache aus.
Mitte August hatten die Behörden auf der Höhe von Frankfurt an der Oder ein massives Fischsterben in dem Fluss beobachtet und anschließend von der Nutzung des Wassers gewarnt. Das Fischsterben weitete sich im weiteren Verlauf auch nach Norden aus. Es wurden tonnenweise tote Fische geborgen.
awe/cfm
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