Titelbild: Bundestagspräsidentin Bärbel Bas spricht vor der Rede des israelischen Staatspräsidenten im Deutschen Bundestag am 6. September 2022 in Berlin. Israels Staatspräsident Isaac Herzog befindet sich zu einem dreitägigen Besuch in Deutschland. (Foto: John MACDOUGALL / AFP)
Berlin, Deutschland
Nach Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat auch Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) 50 Jahre nach dem Münchner Olympia-Attentat um Vergebung für Fehler und Versäumnisse gebeten. Diese Bitte spreche sie auch im Namen des Bundestags aus, sagte Bas in ihrer Eröffnungsansprache der Plenarsitzung am Dienstag, bei der auch Israels Präsident Issac Herzog als Redner auftrat.
„Ich bin froh, dass die Bundesregierung und die Angehörigen der Opfer eine Einigung gefunden haben“, sagte Bas. „Keine Entschädigungszahlung kann diese Morde ungeschehen machen oder die tiefen Wunden der Angehörigen heilen.“
Die Einigung auf die Entschädigungen bedeute aber „eine Anerkennung Ihres Leids“, sagte sie an die Hinterbliebenen gerichtet. „50 Jahre nach dem entsetzlichen Attentat liegt darin ein zwar spätes, aber wichtiges Zeichen der Verantwortung.“
Bas beklagte den anhaltenden Antisemitismus in Deutschland. „Auch heute gibt es Hass, der sich gegen Juden und gegen Israel richtet“, sagte sie. „Es ist eine Schande, dass jüdische oder israelische Einrichtungen nur unter Polizeischutz sicher sind, dass auf Demonstrationen gegen Israel gehetzt wird, dass in sozialen Netzwerken Israel der Tod gewünscht wird.“
Sie fügte hinzu: „Wir alle müssen entschieden gegen diesen Hass und diese Hetze vorgehen. Mit allen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen.“
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