Titelbild: DALL 3 und eigene Arbeit
Eine bedeutende archäologische Stätte im Stadtteil St. Johannis ist der Nürnberger Pestfriedhof. Hier wurden die sterblichen Überreste von Tausenden von Menschen gefunden, die während einer großen Pestwelle im 17. Jahrhundert.
Auslöser für die Ausgrabungen war die Entdeckung der Massengräber bei den Bauarbeiten für ein neues Seniorenheim. Die Archäologin Melanie Langbein und ihr Team entdeckten insgesamt acht Massengräber. Die Skelette lagen in mehreren Schichten übereinander. Durch Kupferablagerungen, die auf eine frühere industrielle Nutzung des Geländes hindeuten, sind die Knochen grün verfärbt.
Die Funde bieten einen wertvollen Einblick in das Leben der Menschen im 17. Jahrhundert und in ihren Gesundheitszustand. Die Knochen erzählen von den harten Lebensbedingungen, Krankheiten und Mangelerscheinungen der damaligen Bevölkerung. Aus den Zähnen der Toten wollen die Forscher DNA des Pesterregers extrahieren, um mehr über den Verlauf der Krankheit zu erfahren.
Neben der Analyse der Knochen werden auch Proben auf Darmparasiten untersucht, und ein Forensiker interessiert sich für Insektenreste, um genaue Angaben zum Todeszeitpunkt zu erhalten. Diese umfassenden Untersuchungen könnten helfen, die Pest zu verstehen und die betroffenen Menschen zu identifizieren.