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Covid19 Foto von Erik Mclean
Covid-19

Am Morgen auf dem Planeten Corona

Krise rund um den Globus

Die Corona-Krise hat die ganze Welt erfasst. Vielerorts ist das öffentliche Leben komplett zum Stillstand gekommen. Man fragt sich, wie es so weit kommen konnte. Es scheint, als hätte die Zivilisation ihre Ziele aus den Augen verloren. Überall geht Angst um, auch an dem Virus zu erkranken. Weitgehend werden die Sicherheitsmaßnahmen der jeweiligen lokalen Behörden eingehalten. Auf der norwegischen Halbinsel Frosta, dem Epizentrum in Norwegen, sinken die Zahlen durch den Lockdown. Im Kleinen macht es Hoffnung für die Welt

In Trumpistan

Trump bepöbelt die großen US-Autoproduzenten regelrecht mit seinen Vorstellungen, was sie zu produzieren hätten oder nicht. Er „schreit“ buchstäblich auf twitter. Als der ernstaussehende Kriegsherr im Designeranzug. Dabei zeigt sich wieder, dass er unfähig ist, mit der Krise umzugehen. Geld heilt alles, denkt sich der Seelenkrämer Trump und unterschreibt am Nachmittag ein Förderprogramm über 2 Billionen US $ für die Helikopter-Wirtschaft der USA bis zu den Wahlen. Die eigentlichen Probleme hat er intellektuell überhaupt nicht verstanden. Doch zeigt die Krise, dass Typen wie Trump ausgedient haben, nicht weil sie eigentlich den Sinn der Krise nicht begriffen haben, sondern weil diese seltsamen Charaktere sich noch mit der Krise in Szene setzen. Die Krise als eine Art große Veranstaltung verstehen, die ihren Launen und ihrem stupiden Nationalismus dienen. Trump versucht sich mit einer Art Wahlkampfveranstaltung. 

Lächerlich ist geradezu das Theater zwischen den Vereinigten Staaten und  China, die sich gegenseitig bezichtigen, irgendwie an der Pandemie schuld zu sein. Die USA, dass China die Krise versuchte im vergangenen Jahr zu vertuschen. Nachvollziehbar ist das alles nicht. Auf der anderen Seite beschimpft ein einflussreicher Funktionär die USA, die Seuche in die chinesische Metropole Wuhan gebracht zu haben. Es zeigt die Unfähigkeit beider Staaten, mit den wahren Problemen der Menschheit umzugehen. Ein Sündenbock wird für die Situation gesucht. 

Da Trump die Situation am Anfang völlig unterschätzt hat, zeigt er sich jetzt noch hilfloser und aggressiver.

Die Welt

In Südafrika hat in der vergangenen Woche ein nationaler Lockdown begonnen, wie auch in Indien steht das Leben vollkommen still.

Die Bilder und Beiträge der prügelnden Polizei in Indien sind ohne Beispiel: 

Andernorts, in Kenia, zeigt sich die Unreife des ganzen Systems in der Krise:

Afrika könnte durch seine geografische und infrastrukturelle Lage zu einer zweiten Welle von Corona in Europa führen. Man will überhaupt nicht darüber nachdenken, was geschieht, wenn das Virus in den Flüchtlingslagern ausbricht und quasi wieder nach Europa importiert wird.

Mit Sicherheit wird es zu einer weltweiten Wirtschaftskrise kommen. Diesen Umstand kann sich jeder ausrechnen, dass nicht ganze Volkswirtschaften über Monate weltweit brachliegen können. Aber sollte man diese Krise nicht als Chance verstehen, grundsätzliche Dinge zu verändern? Es hilft nicht mehr Geld in die Wirtschaft zu stecken- an der Struktur arm und reich muss sich etwas ändern. 

Schockierende Parallelen

In Frankreich ging in dieser Woche das Schreckenswort aus den Kriegszeiten um. „Triage“, es heißt soviel wie Auslese. Normalerweise wird es bei Kaffee oder anderem verwandt. 

Eigentlich heißt es nichts anderes, als dass die Ärzte entscheiden, wer noch eine Möglichkeit des Überlebens hat. Diese Patienten werden dann durch die moderne Medizin gefördert. Die anderen werden möglichst schmerzfrei und sanft in den Tod entlassen. Die Mediziner der Uni in Tübingen beschrieben das so: „Sterbebegleitung mit Opiaten und Schlafmitteln“ Schrecklich, wenn man darüber nachdenken soll, dass man ja selbst durch das Virus in die Situation kommen kann, dass Ärzte entscheiden müssen, ob man lebensfähig ist. Auf dem Schlachtfeld in den Sanitätszelten mag das während des I. und II. Weltkrieges eine zum Teil menschenverachtende Alternative gewesen sein, aber doch nicht in modernen Zeiten, in Europa. Nun werden Kranke aus Frankreich in Krankenhäuser nach Deutschland geflogen. 

Wounded Triage France WWI.jpg
Von Otis Historical Archives Nat’l Museum of Health & Medicine – originally posted to Flickr as Reeve017413, CC BY 2.0, Link

Eher beiläufig wird an diesem Morgen in der Bundesrepublik Deutschland erwähnt, dass der Kanzleramtsminister Braun klar gestellt hat, dass die Maßnahmen bis zum 20. April beibehalten werden. Wahrscheinlich ist es anhand der explodierenden Infektionszahlen besser so. Er sollte besser mal nachdenken, wie die Pflegekräfte, statt der Aufforderung zu kollektivem „Klatschhasenverhalten“, wirklich entlastet werden. Nicht nur mit Geld. 

Nebenbei erwähnt:

„Unsere Solidarität gegen Eure Isolation“

Die linke Szene hält nichts davon ab, selbst während einer nationalen Krise, weitere Anschlägen zu begehen.

Im Gegenteil, es wurden einigen Ortes Fahrzeuge angezündet und somit weiter die Angst geschürt. Eigentlich ist die linke, wie die rechte gewaltbereite Szene ein Problem, das unmittelbar nach der Krise einmal eine Klärung finden muss, weil die Gewalt mittlerweile Ausmaße annimmt, die sich durch nichts mehr rechtfertigen lässt. Gewalt ohnehin nicht.

Unter dem Deckmantel gegen den Kapitalismus anzutreten, lässt sich das Verhalten der Drahtzieher dieser Szenen schon lange nicht mehr rechtfertigen. Radikale aller Couleur kann man getrost als einen weiteren Virus sehen. 

In Italien ist die Situation vollkommen außer Kontrolle geraten. Schon versucht man zu erklären, warum es gerade in Italien so ist.

Erstaunlich war, dass man jetzt schon lesen konnte, dass ca. 400 Personen Tirol verklagen wollen, weil in Ischgl beim Après-Ski der Virus übertragen wurde. Wieder wird ein Sündenbock gesucht. Viren und Bakterien sind allgemeines Lebensrisiko. 

Tote Hose auf  St. Pauli 

St. Pauli S Bahn Station Foto von Sven Masuhr
St. Pauli S-Bahn-Station Foto von Sven Masuhr

Dort, wo gewöhnlicherweise jede Stunde tausende von Menschen durchkommen, ist derzeit nichts los.

Die Reeperbahn ist nicht mehr das Zentrum des Vergnügens, alles ist geschlossen. Hier stehen Züge der Hamburger Hochbahn, wo normalerweise im Minutentakt Bahnen einfahren und wieder abfahren. Auf Facebook wird man darauf aufmerksam gemacht, dass sich die Hamburger Obdachlosen, die auf der Reeperbahn gewöhnlich ihr Quartier haben, in einer sehr schwierigen Situation befinden. Es gibt Hilfe durch private Initiativen. Der Senat  wollte nichts unternehmen,wie man aus einem weiteren Eintrag entnehmen kann.

In schwierigen Zeiten suchen auch in Deutschland bestimmte rechte Kräfte nach Sündenböcken, diesmal werden die Genderstudien für diese Zwecke missbraucht, wie ein Tweet beweist, den die sogenannte „Werteunion“ absetzte. Hass gegen Menschen zu schüren, das Unterfangen so subtil wie möglich zu gestalten, können die Operateure des rechten Spektrums bestens: 

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