Titelbild Ludendorff-Brücke/Wolf
Das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa im März 1945 markiert einen entscheidenden Wendepunkt in einem der verheerendsten Konflikte der Geschichte.
Zu diesem Zeitpunkt befand sich das Dritte Reich unter Adolf Hitler in einer nahezu ausweglosen Lage, da die Alliierten von Osten und Westen unaufhaltsam vorrückten. Im Westen hatten die Alliierten – angeführt von den USA, Großbritannien und Kanada – nach der erfolgreichen Landung in der Normandie im Juni 1944 , Operation Overlord, große Teile Frankreichs, Belgiens und der Niederlande befreit.
Bis März 1945 standen sie kurz davor, den Rhein zu überqueren, eine der letzten großen natürlichen Verteidigungslinien des Deutschen Reiches. Die Operationen im Frühjahr 1945 konzentrierten sich auf die Überwindung dieser Barriere. Eine der größten Luftlandeoperationen der Geschichte wurde durchgeführt, um den Rheinübergang bei Wesel zu sichern. Britische und amerikanische Truppen, unterstützt von massiven Luftangriffen, überquerten den Fluss und durchbrachen die deutsche Westwall-Verteidigung. Dies ebnete den Weg für den Vormarsch ins Ruhrgebiet, das industrielle Herz Deutschlands.Im März begannen die Alliierten, die deutschen Truppen im Ruhrgebiet einzukesseln. Bis Anfang April wurde die Heeresgruppe B unter Generalfeldmarschall Walter Model vollständig umzingelt, was den Verlust von über 300.000 deutschen Soldaten bedeutete.
Die deutsche Wehrmacht war zu diesem Zeitpunkt stark geschwächt. Nach der gescheiterten Ardennenoffensive von Dezember 1944 – Januar 1945, Hitlers letztem Versuch, die Westalliierte zurückzudrängen, fehlten den Deutschen Reserven, Treibstoff und Munition.
Im Osten drang die Rote Armee der Sowjetunion unaufhaltsam vor. Nach der erfolgreichen Weichsel-Oder-Operation im Januar 1945 stand sie im März an der Oder, nur etwa 70 Kilometer von Berlin entfernt. Die Sowjets hatten Ostpreußen, Pommern und Schlesien erobert und bereiteten sich auf die entscheidende Schlacht um Berlin vor. Bis März 1945 war Ostpreußen weitgehend von der Roten Armee überrannt. Die Zivilbevölkerung floh in Massen, oft unter dramatischen Umständen, wie bei der Versenkung der Wilhelm Gustloff im Januar.
Parallel dazu kämpfte die Wehrmacht verzweifelt um die Sicherung der letzten Ölquellen in Ungarn. Die Operation Frühlingserwachen, 6.–16. März 1945, Hitlers letzter Versuch einer Offensive, scheiterte kläglich. Die Sowjets starteten daraufhin die Wiener Operation, die Anfang April Wien einnahm.Die deutschen Truppen waren zahlenmäßig und logistisch unterlegen. Zudem setzte die Sowjetunion ihre Taktik der „tiefen Operationen“ ein, bei der schnelle Panzer- und Infanterievorstöße die deutschen Linien durchbrachen und Chaos stifteten.Die Alliierten intensivierten ihre Luftangriffe auf deutsche Städte. Im März 1945 waren die meisten größeren Städte wie Hamburg, Köln und Dresden bereits schwer zerstört. Besonders der Angriff auf Dresden (13.–15. Februar 1945) hatte eine symbolische Wirkung, da er die Hilflosigkeit der Luftabwehr verdeutlichte. Im März konzentrierten sich die Bombenangriffe auf Verkehrsnetze und Industrieanlagen, um die deutsche Kriegsmaschinerie endgültig lahmzulegen. Im März 1945 war das nationalsozialistische Regime in Auflösung begriffen. Adolf Hitler hatte sich in den Führerbunker in Berlin zurückgezogen und war zunehmend von der Realität abgekoppelt. Er gab immer noch Befehle an nicht existente Armeen und bestand auf einem „Endsieg“, obwohl die Niederlage offensichtlich war. Innerhalb Deutschlands wuchs der Widerstand. Viele Soldaten desertierten, und Zivilisten ignorierten zunehmend die Befehle der Partei. Die Propaganda unter Joseph Goebbels versuchte, die Bevölkerung mit Durchhalteparolen bei Laune zu halten, doch die Moral sank rapide. Die Alliierten (USA, Großbritannien, Sowjetunion) hatten auf der Konferenz von Jalta im Februar 1945 die Nachkriegsordnung Europas besprochen.
Im März war klar, dass Deutschland bedingungslos kapitulieren musste, und die Alliierten koordinierten ihre militärischen Anstrengungen, trotz wachsender Spannungen zwischen Ost und West. Die deutsche Bevölkerung litt unter extremen Belastungen. Millionen Menschen flohen vor der Roten Armee aus den östlichen Gebieten. Städte waren überfüllt mit Flüchtlingen, und die Versorgung mit Lebensmitteln und Unterkünften brach zusammen. In den Konzentrationslagern wurden die Bedingungen noch unmenschlicher, da die Nazis versuchten, Spuren ihrer Verbrechen zu verwischen. Todesmärsche, bei denen Gefangene aus Lagern im Osten in Richtung Westen getrieben wurden, kosteten Tausenden das Leben. Die ständigen Bombardierungen und der Vormarsch der Alliierten zerstörten Straßen, Eisenbahnen und Kommunikationswege.
Hungersnot und Krankheiten breiteten sich aus. Am 7. März 1945 eroberte 9. US-Panzerdivision eroberte die Ludendorff-Brücke bei Remagen, die einzige intakte Rheinbrücke, was den alliierten Vormarsch beschleunigte.Der 23.und 24. März markierte die Rheinüberquerung bei Wesel markierte den Beginn des Endes für die deutsche Westfront.Bis Ende März 1945 festigten die Sowjets ihre Stellungen an der Oder und bereiteten den Angriff auf Berlin vor, der am 16. April begann.Im März 1945 war der Zweite Weltkrieg in Europa in seiner finalen Phase. Das Dritte Reich stand vor dem Zusammenbruch, eingekesselt von den Westallierten und der Roten Armee. Die militärischen Operationen im Westen und Osten, kombiniert mit der totalen Zerstörung der Infrastruktur und der Moral, machten eine deutsche Niederlage unvermeidlich. Die Kapitulation erfolgte schließlich am 8. Mai 1945, doch der März legte den Grundstein für diesen Ausgang. Es war eine Zeit des Chaos, der Hoffnung für die Befreiten und der Verzweiflung für die Besiegten.