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Justiz

Affäre Seznec

Titelbild: Guillaume Seznec gemeinfrei

Die Affäre Seznec ist einer der bekanntesten und umstrittensten Kriminalfälle in der französischen Geschichte. Diese Affäre begann im Jahr 1923, als der Geschäftsmann Guillaume Seznec wegen des mutmaßlichen Mordes an seinem Geschäftspartner Pierre Quémeneur verhaftet wurde.

Seznec und Quémeneur waren Teil eines Geschäftsprojekts im Bereich des Bergbaus in der Bretagne. Quémeneur verschwand im Mai 1923 und wurde nie gefunden. Die Polizei stützte sich auf Zeugenaussagen und angebliche Beweise, um Seznec mit dem Mord in Verbindung zu bringen.

Während des Prozesses im Jahr 1924 wurde Seznec für schuldig befunden und zu lebenslanger Zwangsarbeit verurteilt. Allerdings gab es von Anfang an Zweifel an seiner Schuld, da Beweise fehlten und einige Zeugenaussagen widersprüchlich waren.

Seitdem haben Anhänger von Seznec versucht, seine Unschuld zu beweisen und den Fall wieder aufzurollen. Es gab zahlreiche Wiederaufnahmeversuche, Petitionen und öffentliche Debatten über den Fall. Die Affäre Seznec hat große Aufmerksamkeit erregt und verschiedene Medien- und Filmadaptionen inspiriert. Zumal den Fall Pierre Bonny bearbeitete, und dieser im Verdacht stand, die Unterlagen gefälscht zu haben.

Pierre Bonny war ein französischer Polizist, der während des Zweiten Weltkriegs in die Kollaboration mit den deutschen Besatzern verwickelt war. Bonny wurde 1895 geboren und trat 1921 der Pariser Polizei bei. Er stieg schnell in den Rängen auf und arbeitete im Bereich der Kriminalität und der Organisierten Kriminalität.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde Bonny Mitglied der französischen Gestapo und unterstützte die deutschen Besatzer bei der Verfolgung von Résistance-Mitgliedern und Juden. Er war an der Verhaftung und Deportation zahlreicher Menschen beteiligt.

Bonny nutzte seine Position auch für persönlichen Profit. Er war in verschiedene illegale Aktivitäten verwickelt, darunter Schmuggel, Erpressung und Korruption. Seine Zusammenarbeit mit den deutschen Besatzern brachte ihm Macht und Reichtum ein.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Bonny verhaftet und vor ein Gericht gestellt. Im Jahr 1944 wurde er für seine Kollaboration mit den Nazis zum Tode verurteilt und hingerichtet. Sein Fall gilt als einer der bekanntesten Fälle von Verrat und Kollaboration während des Zweiten Weltkriegs in Frankreich.

Es ist wichtig anzumerken, dass Bonny während seiner Zeit als Polizist einen Schwur der Treue und des Schutzes der Öffentlichkeit gebrochen hat. Sein Fall zeigt die dunkle Seite der französischen Polizei während des Krieges und ist eine Erinnerung dafür, wie einzelne Individuen Macht und Moral aus den Augen verlieren können. 

Trotz der Bemühungen blieb die Affäre Seznec bis heute ungelöst, und Seznec selbst verbrachte bis zu seinem Tod im Jahr 1954 über 30 Jahre im Gefängnis. Er kam erst 1953 zurück nach Frankreich und wurde im Jahr darauf von einem Lieferwagen überollt. Der Fall bleibt ein kontroverses Beispiel für die Schwierigkeiten bei der Aufklärung von alten Kriminalfällen und der Suche nach Gerechtigkeit. 

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