Titelbild KI generiert Kaiser Wilhelm II läuft über die Trümmer Preußens
Die Alternative für Deutschland (AfD) hat in ihrem Wahlprogramm für die Bundestagswahl 2025 eine positive Haltung gegenüber dem Kaiserreich und Preußen eingenommen. Laut den Beschlüssen auf dem Parteitag in Riesa 2025, betont die AfD, dass der ideologische Furor gegen Preußen und das Kaiserreich nicht nur diesen vergangenen Staat betrifft, sondern die deutsche Nation an sich.
Sie argumentiert, dass die Bundesrepublik heute noch von den geistigen, technologischen und wirtschaftlichen Errungenschaften des ersten deutschen Nationalstaates zehre.
Der Begriff „Kriegsverbrecher“ in Bezug auf Kaiser Wilhelm II. in diesem Zusammenhang ein wichtiges Indiz zu sehen, dass die AfD ein völlig verdreht es Geschichtsbewusstsein hat.
Ein mutmaßlicher Kriegsverbrecher, Wilhelm II., der bis zu seiner Abdankung, 1918, Millionen Soldaten in den Tod getrieben hat, ist 100 Jahre danach ein Vorbild für Weidel und Co.
Man bleibt sprachlos zurück.
Wilhelm II. war der letzte deutsche Kaiser und König von Preußen, der von 1888 bis 1918 regierte. Sein Rücktritt markierte das Ende des deutschen Kaiserreichs. Während seiner Herrschaft und besonders im Kontext des Ersten Weltkriegs wurden mehrere Handlungen und Entscheidungen offenbar, die als Kriegsverbrechen betrachtet werden könnten.
Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Versailler Vertrag forderten die Alliierten die Auslieferung Wilhelms II., um ihn wegen „schwerster Verletzung des internationalen Sittengesetzes“ vor Gericht zu stellen. Die Niederlande, wo Wilhelm II. ins Exil gegangen war, lehnten jedoch die Auslieferung ab, was dem Prozess ein Ende setzte.Die Frage, ob Wilhelm II. persönlich als Kriegsverbrecher angesehen werden kann, ist umstritten. Historiker wie John C. G. Röhl argumentieren, dass Wilhelm II. eine zentrale Rolle im Ausbruch und der Führung des Krieges spielte, während andere wie Christopher Clark ihn eher als einen schwachen Herrscher darstellen, der von den ihn umgebenden Mächten manipuliert wurde.
Wilhelm II. zeigte in seinen späteren Lebensjahren in seinem Exil in den Niederlanden antisemitische Tendenzen und verbreitete Verschwörungstheorien. Seine politischen Ur-Enkel orientieren sich an diesem Verhalten noch mehr 100 Jahre danach und zeigen dabei den wahren Geist der Partei.
Der Staat Preußen war sicherlich kein Vorbild für irgendwas.
Darüber hinaus hat die AfD ein traditionelles Familienbild in ihr Wahlprogramm aufgenommen und legt somit auch Wert auf historische und kulturelle Aspekte, die sie mit dem Kaiserreich verbindet. Dies zeigt sich auch in der Betonung, dass die Familie, bestehend aus Vater, Mutter und Kindern, die Keimzelle der Gesellschaft sei.
Das mag sein in der Betrachtung der AfD, aber die Zeit ist vorangeschritten und mit diesen sozialen Umwälzungen wurden auch neue Formen des Zusammenlebens geschaffen, die nicht der sozialen Ausgrenzung einer Partei unterliegen, die die Taten der Geschichte verniedlichen möchte.