Die Bauernproteste haben am Montag, den 8. Januar 2024, als Reaktion auf die geplante Streichung der Subventionen für Agrardiesel und der Kfz-Steuer für landwirtschaftliche Fahrzeuge begonnen.
Es ist geplant, dass die Proteste bis Freitag, den 12. Januar 2024 andauern und in verschiedenen Städten und Regionen in ganz Deutschland stattfinden werden.
Um auf ihre Forderungen aufmerksam zu machen, wollen die Landwirte mit ihren Traktoren Autobahnen, Straßen, Brücken und andere wichtige Verkehrsknotenpunkte blockieren.
Veranstalter der Proteste ist der Deutsche Bauernverband, der die Rücknahme der Kürzungen und eine stärkere Berücksichtigung der Interessen der Landwirtschaft in der Politik fordert.
Die Proteste werden von einigen anderen Branchen unterstützt, wie zum Beispiel dem Handwerk, dem Transportgewerbe und dem Einzelhandel, die ebenfalls unter den Folgen der Corona-Pandemie und der Klimapolitik leiden.
Von Regierung, Polizei, Umweltverbänden und Teilen der Öffentlichkeit werden die Proteste als unverhältnismäßig, gefährlich, umweltschädlich und undemokratisch kritisiert.
Außerdem droht eine Radikalisierung und Unterwanderung durch extremistische Gruppen, die die Unzufriedenheit der Bauern für ihre Zwecke ausnutzen wollen.
Viel Aufmerksamkeit und Solidarität, aber auch Kritik und Besorgnis haben die Bauernproteste in Deutschland im Januar 2024 gegen die Sparpläne der Bundesregierung im Agrarbereich ausgelöst.
In einigen Medienberichten und von Experten wird vor einer möglichen Unterwanderung der Protestbewegung durch Rechtsextreme und „Querdenker“ gewarnt, die die Unzufriedenheit der Landwirte für ihre eigenen politischen Ziele ausnutzen wollen.
Rechtsextreme und Querdenker versuchen, sich als Verbündete der Bauern darzustellen und ihnen Unterstützung anzubieten. Es werden Verschwörungstheorien, Hetze und Falschinformationen über die Bundesregierung, die EU, die „links-grünen“ Parteien, die Medien, die Wissenschaft und andere gesellschaftliche Gruppen verbreitet. Es wird zu Generalstreik, zivilem Ungehorsam und Widerstand gegen die „Corona-Diktatur“ aufgerufen.
Sie nutzen die Proteste auch als Plattform, um ihre eigene Agenda zu propagieren, wie zum Beispiel aus der EU auszutreten, das Parlament abzuschaffen, die Wiedereinführung der Monarchie oder die Leugnung des Klimawandels.
Die meisten Bauern lehnen jedoch eine Zusammenarbeit mit Rechtsextremen und „Querdenkern“ ab. Sie distanzieren sich von ihnen. Sie betonen, dass sie friedlich und demokratisch demonstrieren und keine radikalen Forderungen stellen. Sie wollen lediglich eine faire, nachhaltige, existenzsichernde und umweltverträgliche Agrarpolitik. Sie fordern die Bundesregierung auf, die geplanten Steuererhöhungen beim Agrardiesel und bei der Kfz-Steuer zurückzunehmen. Außerdem sollen mehr Investitionen in Infrastruktur, Forschung und Digitalisierung im ländlichen Raum getätigt werden. Auch die Bevölkerung bitten sie um Unterstützung und den Kauf regionaler Produkte.
Die bäuerlichen Proteste in Deutschland im Januar 2024 sind also ein legitimer und wichtiger Ausdruck der Sorgen und Anliegen der Landwirte, die jedoch von einigen extremistischen und populistischen Gruppen missbraucht und instrumentalisiert werden. Eine kritische Beobachtung der Proteste und eine Differenzierung, wer die wirklichen Vertreter und Interessen der Bauern sind und wer nicht, ist daher notwendig.
Titelbild: Bauernverband, eigene Recherchen