Quellen:leliberation,Figaro, RF
Frankreich wird ab September 2023 das Tragen von Abayas in Schulen verbieten.
Die Entscheidung wurde am Sonntag, den 27. August 2023, in Paris bekannt gegeben.
Bildungsminister Gabriel Attal sagte, dass das Verbot mit „Laizität„, Frankreichs hartnäckiger Version des Säkularismus, übereinstimme, der äußere Zeichen der Religion in Schulen verbietet.
Kritiker argumentieren jedoch, dass die breite Politik dazu benutzt wird, französische Muslime ins Visier zu nehmen. Abayas sind lange, fließende Kleidungsstücke, die oft von muslimischen Frauen getragen werden. Im März 2004 verbot ein Gesetz das Tragen von Zeichen oder Outfits, durch die Schüler eine religiöse Zugehörigkeit zeigen.
Das schließt große Kreuze, jüdische Kippahs und islamische Kopftücher ein. Im Gegensatz zu Kopftüchern besetzten Abayas eine Grauzone und hatten kein ausdrückliches Verbot erfahren.
Das Bildungsministerium hatte jedoch bereits im November letzten Jahres eine Rundmail zu diesem Thema herausgegeben und die Abaya als eines der Kleidungsstücke beschrieben, deren Tragen verboten werden könnte, wenn sie „in einer Weise getragen werden, die eine religiöse Zugehörigkeit offen zeigt“.
Einige muslimische Mädchen in der südfranzösischen Stadt Marseille gingen Berichten zufolge vor Monaten nicht mehr zur Schule, weil Lehrer sie wegen ihrer Abayas demütigten, obwohl es kein offizielles Verbot gab.
Im Mai protestierten Schülerinnen und Schüler in der Stadt gegen das „islamophobe“ Verhalten von Lehrern gegenüber muslimischen Mädchen in Abayas.