Titelbild: Greenland shark (Somniosus microcephalus) NOAA Okeanos Explorer Program – http://oceanexplorer.noaa.gov/okeanos/explorations/ex1304/dailyupdates/media/aug16.html
Ein faszinierender und wenig erforschter Hai aus der Familie der Schlafhaie (Somniosidae) ist der Grönlandhai (Somniosus microcephalus), auch Eishai genannt.
Grönlandhaie werden durchschnittlich 4 bis 5 Meter lang, größere Exemplare erreichen fast 8 Meter. Sie können bis zu 2,5 Tonnen schwer werden.
Ihr Körper ist torpedoförmig und graubraun bis olivgrün gefärbt. Die Flossen sind relativ klein und stachellos, die Schwanzflosse ist asymmetrisch.
Der Grönlandhai lebt vor allem in den kalten Gewässern des Nordatlantiks und der Arktis. Er kann bis zu einer Tiefe von 2000 Metern tauchen und wurde sogar schon in einer Tiefe von 2200 Metern gesichtet.
Die Bewegungen dieser Haie sind sehr langsam, weshalb sie auch als „schlafende Haie“ bekannt sind. Sie bevorzugen kalte Gewässer und halten sich im Sommer meist in der Tiefsee auf.
Die Hauptnahrung des Grönlandhais ist Fisch und Aas. Es wurde beobachtet, dass sie auch zur Jagd auf größere Beutetiere wie z.B. Robben in der Lage sind.
Über die Art und Weise der Fortpflanzung des Grönlandhais ist wenig bekannt. Man geht davon aus, dass es sich um lebendgebärende Tiere handelt, ähnlich wie bei anderen Haien der Ordnung Squaliformes.
Mit einem Alter von bis zu 500 Jahren ist der Grönlandhai das langlebigste bekannte Wirbeltier. Diese außergewöhnliche Langlebigkeit wird auf spezielle genetische Anpassungen zurückgeführt, die eine effiziente Reparatur der DNA (Erbsubstanz) ermöglichen.
Über die Gefährdung des Grönlandhais ist wenig bekannt. Er gilt als potenziell gefährdet, da er häufig als Beifang in Fischernetzen landet.
Grönlandhaie stellen in der Regel keine Gefahr für den Menschen dar und zeigen auch kein aggressives Verhalten.