Annus horribilis
Abgesehen von der verlogenen Doktrin Donald Trumps und dessen Lakaien im Weißen Haus und anderswo, beschäftigte die Welt der Brexit und allem voran Corona.
Trump zeigte, was geschieht, wenn Brutalität auf Unfähigkeit und Dummheit stößt.
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Dabei geht es für ihn nur um das Verhindern persönlicher Konsequenzen. Dieser Tage hörte man, dass er für sich privat über eine Briefkastenfirma 700 Millionen US$ abgezweigt hat, um seine Schulden zu begleichen. Er nannte es Wahlkampfspende. Das sagt alles über den mittlerweile in Amerika verhassten Trump-Clan aus. Und die Toten der Corona-Krise, für die er persönlich verantwortlich ist. Die Unruhen in den USA, die Trump durch seine rechten Schlägerbanden noch förderte, die Antifa, oder die sich als diese verkleiden, die es nicht unterließen, an dem Scheiterhaufen der USA noch weiter zu zündeln. Das sind die Folge des nicht verarbeiteten Sezessionskrieges von 1861 bis 1865. Linke und Rechte prügelten sich schon mal auf den Straßen. Wo das hinführte, weiß jeder, der einmal ein Geschichtsbuch aufgeschlagen hat.
Verschwörungstheorien inklusive
Hanebüchene Geschichten, was Covid-19 nun ist. Schlicht, diese Krankheit ist eine üble Seuche. Die nationalistische Erkrankung, die von Esoterikern und anderen in Corona reininterpretiert wird, scheint eine Erkrankung zu sein, die niemand heilen kann. Durch die Mitte der Gesellschaft geht ein Riss.
Dieser tiefe Riss ist durchdringender als die soziale Verantwortung derer, die persönlich an der Krise verdienen wollen. Niemand will, dass durch Impfung jemand gechippt wird. Wir lachten laut, als wir das das erste Mal hörten.
Es scheint aber Leute zu geben, die das glauben wollen. Auch ihnen muss man zuhören in einer Demokratie, wenn es auch schwerfällt.
Der Fortschritt ist einigen Menschen zu viel, das hat es in jeder Generation gegeben. Es wird es in jeder nachfolgenden Generation wieder geben. Das versteht jeder, jedoch werden die angeblichen Voraussagen von dem Arzt Nostradamus und die der Baba Vanga als Leitfaden für die Zukunft verstanden. Endzeitsekten und Nationalismus haben Konjunktur.
Die Vernunft blieb auf der Strecke, wenn man die Bilder einer ausgerufenen Revolution in Berlin aus dem Sommer sieht. Zwischen Kamillentee und Kräuterhochbeeten wurde die nationalsozialistische Idee als Heilmittel gegen Corona verkauft. Schlimmer ging es nimmer. Hitler und sein Schreckensregime kann man nicht relativieren. Unrecht zu relativieren, das Leid der Generationen zu verniedlichen, die es durchleben mussten, ist wieder in Mode gekommen.
Die Menschheit scheint verroht. Insbesondere dort, wo sich Typen wie Erdoğan, Orban und Co. durchsetzen konnten. Das ist die eigentliche Seuche. Die Briten gingen mit Getöse und dem Johnson, der den Nationalismus besonders gut kultivierte, wie Mussolini, der auch als Journalist fast gleiche erbärmliche Töne spuckte.
Nur der Brexit war noch erbärmlicher als Johnson selbst.
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Da sich Geschichte immer wiederholt, bis die Beteiligten einen Ausweg aus der Situation gefunden haben, steht auch Johnson ein ähnliches Schicksal bevor. Er ist ein extremer Widerling. Um auf seine Freundschaftsrede zu antworten, die er gestern im Unterhaus in London auf die starke Bande zwischen der EU und Großbritannien hielt. Derweil hungerten und froren tausende Lkw-Fahrer auf beiden Seiten des Kanals. Wenn Politik zum Wahnsinn wird.
Wer solche Freunde wie Johnson hat, gebraucht keine Feinde mehr.
Nun starten die Impfungen, immer haben noch viele Angst, dass es morgen zu Versorgungsengpässen kommen könnte.
Denen sei gesagt, auch in der schlimmsten Krise seit dem 2. Weltkrieg, findet sich ein Ausweg. Die Probleme müssen mit Vernunft geklärt werden, nicht mit persönlicher Ideologie.
Angst ist im normalen Maß ein wachsamer Begleiter, aber kein ständiger Ratgeber.
Nichts wäre schlimmer als in Panik zu verfallen. Die Welt muss sich fangen und zu einem Normalmodus zurückfinden. Das dauert. Man muss mit diesem Planeten Geduld haben und wir alle mit uns selbst, ohne den Rattenfängern zu folgen.
In diesem Sinne wünschen wir allen Lesern ein gesundes (!), glückliches und besseres 2021.
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