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Damals

Feldpost vor 100 Jahren- welch eine Parallele!

Gänsehaut treibende Parallelen

Fast könnte man versucht sein, zu glauben, der Mensch hätte in dieser langen Zeit nichts oder nur sehr wenig dazu gelernt. Es ist die Banalität des Normalen, die es erlaubt, die Tatsächlichkeit des Grauens in den matschigen Gräben des 1. Weltkrieges zu schildern.

Briefe aus dem Feld zeugen von dem Ausmaß der Verbrechen, die sich die Völker damals antaten. Jeder wurde zwangsläufig zum grauenhaften Täter und zum lebenslangen Opfer.

Die Deutschen kämpften mit anfänglicher Glorifizierung für einen Kaiser, Wilhelm, den II., der offensichtlich wahnsinnig war.

Eine Generation Männer wurde in diesen Gängen der Schützengräben entzivilisiert. Zu Tode traumatisiert für einen irren Apparat von Nationalisten.

Welche Qualen Soldaten auf allen Seiten durch schäbigen Nationalismus erlitten, geht aus jeder Zeile hervor, die der Unteroffizier an seine Eltern verfasste. Diese Zeilen strafen die Lügen, die wieder Grenzen benötigen, um sich selbst inmitten eines Apparates auszudehnen, um eine Chance im Leben zu haben.
Zynischerweise schilderte Frauke Petry ihre eigene-vormalige-Partei wie eine Sektenstruktur. Anders dürfte das deutsche Kaiserreich auch nicht funktioniert haben.

Kriege, wie dieses Grauen, das der junge Soldat schilderte, entstehen aus den Köpfen der vielen Höckes, der Gaulands, der von Storchs und der vielen kleinen anderen Operateure, weil sie nicht in der Lage waren oder sind, sich einer anderen, einer neuen Zeit anzupassen.

Damals starben Millionen für den Nationalismus, nach einem Attentat in Sarajevo, 1914.

Als Mahnung, dass sich solche Zustände jederzeit wiederholen können, kann man die Briefe verstehen.

Gaulands, Höckes und von Storchs würden sich nicht scheuen, Millionen Soldaten in den Tod und ins Verderben zu senden, wieder nach Gutdünken Menschen zu entzivilisieren. Das muss jedem klar sein, der die unanständigen Formeln der modernen Nationalisten verwendet´und sich dem Gedankengut verschreibt. Auch er kann in einem Schützengraben landen, zumal Gauland die „Heldentaten der deutschen Wehrmacht im 2. Weltkrieg“ anpries.

Im Oktober 1917

Aus dem Oktober 1917, also vor genau 100 Jahren, stammen die bedrückenden Zeilen eines jungen Mannes aus guter Familie.Er kam aus Süddeutschland. Dem Bekunden nach war er nie euphorisch, wenn er über den Krieg schrieb.

Seine Sehnsüchte waren der Frieden und ein paar Spiegeleier, inmitten des „Schlachtens“ an seinem Frontabschnitt. Gerade war ein Blasangriff mit Gas beendet worden. Am 26. Oktober 1917 bei Dixmuiden wurden Tonnen von Gas verschossen. „Buntschießen“ nannte man das zu diesen Tagen. Damals schaute die Welt zu. Das Faustrecht galt. Held war der, der tötete.

In Syrien schaute die Welt unlängst wieder zu.

Die Briefe wurden irgendwann einmal in einem Haus gefunden, jemand hatte diese dort liegengelassen. Heute wirken die Schreiben an die Eltern wie ein Vermächtnis, in der Zeit des erneuten Kriegsgeschreis und der systematischen Kriegstreiberei. Eigentlich eine bedingungslose Schande der heutigen Zivilisation, der Donald Trump in seiner Selbstherrlichkeit vorstehen möchte. Auch damals waren „Fake News“, Trumps Lieblingswort, an der Tagesordnung. Depeschen, die den Feind in die Irre lenken sollten, die eigene Macht zementieren sollten, waren es damals, 1917.

Wir haben uns entschieden, die Briefe aus Familienbesitz nach und nach zu veröffentlichen, weil sie das Grauen der Schützengräben erzählen. Die Gastoten, selbst Pferde und Ratten, der unerträgliche Hunger, die Sehnsucht nach Liebe und Frieden, in dürren Worten, in Sütterlin, gegen die Zensur in Berlin geschildert.

Schlussendlich die Angst vor dem Tod, der jeden innerhalb von Minuten ereilen konnte.

Ja, wer fragt, ob der Soldat, der den Packen Briefe hinterließ, nach Hause kam? Ja, er kam aus dem Krieg zurück, über sein weiteres Schicksal wird zu berichten sein.

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