Ein unglaubliches Stück menschlicher Gier spielt sich derzeit im Süden Teneriffas, an der Costa del Silencio, ab. Auf der einen Seite wunderschöne Kakteenfelder, soweit das Auge reicht, bis nach El Fraile, auf der anderen Seite verfallene, verwahrloste Gebäude, soziale Gewalt und rumänische Wildcamper, Diebesbanden und Drogenhändler.
Wunderschöner Blick auf El Fraile
kasaan media, 2017
Stinkender, Ratten verseuchter Schandfleck
kasaan media, 2017
Wo normalerweise Touristenunterkünfte angeboten werden, steht neben einer weitflächigen Trümmerwüste eines ehemaligen Freizeitparks ( wir berichteten) eine, im Design der damaligen Tage, gehaltenen futuristischen Bebauung, die seit Jahren dem Verfall preis gegeben wird.
Beste Ausgangsposition für rumänische Diebesbanden
kasaan media, 2017
Dieses wird in den Hochglanzprospekten der zahllosen Reiseanbieter nicht erwähnt. Eingeschlagene Scheiben, verfallene Strukturen, herausgebrochene Steine, hängende Kabel, altes Mobiliar, Müll.
Einrichtung mit Drogenspritze
kasaan media, 2017
Statik zusammengebrochen
kasaan media, 2017
Daran schließt sich nach 100 Metern ein Siedlungsgebiet an, dass unter dem Verfall seit Jahren leidet, da das Gelände natürlich soziale Probleme aufwirft, beziehungsweise anzieht.
Häuser verlassen
kasaan media, 2017
Es geht wie immer um Geld. Auf Teneriffa geht es nur darum, wieviel aus dem Objekt herauszuholen ist, selbst, wenn es wertlos ist. Einen Kompromiss sucht man nicht.
Hängende Kabel, fallende Steine
kasaan media, 2017
Die Statik ist mittlerweile sichtbar für den Laien gefährdet und viele meinen, dass das Gebäude nur noch dem Abriss übergeben werden kann. Um dieses einstige Verwaltungshaus ranken sich, wie bei allen Gebäuden dieser Art, zahlreiche Gerüchte. So hatte die Junta angeboten, das Gebäude zu kaufen, weil man sich jedoch über den Preis mit der Eigentümerin nicht einig wurde, verfiel es zusehends. Keiner der Beteiligten wollte sich äußern, respektive, für eine Anfrage erreichte man niemanden.
In einem nahen Einkaufzentrum verdingt sich noch eine Wahrsagerin und ein paar Geschäfte, die aber nach und nach abziehen wollen, hört man die Klagen der Besitzer.
Selbst die Wahrsagerin weiß nicht weiter
Zukunft ist eher bescheiden,
kasaan media, 2017
Die Mietpreise sinken, die Bewohner wollen die Umgebung verlassen, weil Junkies auf den Terrassen liegen. Es ständig zu Krawall kommt. Dort, wo an dem letzten Kinderspielplatz, an den rostigen Geräten Spritzen, respektive von Obdachlosen hinterlassene, zersplitterte Flaschen herumliegen, wollen die Anwohner noch nicht einmal ihre Hunde ausführen. Der langsame Exodus beginnt.
Katzenkiller unterwegs
kasaan media, 2017
Bleibt den Reiseveranstaltern zu wünschen, dass sie die zahlreichen Quartiere in Ten Bel herausnehmen, bis eine Lösung gefunden wurde. Für die schönste Zeit des Jahres ist das keine Umgebung, um sich zu erholen.