Effiziente, tödliche Technik
Grausame Szenen spielten sich ab, wenn die Knechte den Delinquenten auf dem Brett festgeschnallt hatten – der Henker den Mechanismus auslöste, um das messerscharfe Beil in Bewegung zu setzen. Es rauschte herab.
Eine Sache von Sekunden, bis der Kopf abgetrennt war und in einem Korb vor der Apparatur lag.
Tausende starben während der französischen Revolution unter dem Fallbeil.
Der französische Arzt Joseph – Ignace Guillotin, ein Kind der Tage der Jakobiner, entwickelte das furchtbare Gerät. Es sollte tatsächlich humaner töten.
Steriles Töten war auch damals schon der Anspruch der Justiz.
Viele Jahre später stellten weltweit Ärzte fest, dass die Tötung nicht so erfolgreich war, wie sich sich das zunächst vorgestellt hatten.
Die abgetrennten Köpfe waren noch zu Reflexen auf Licht oder Dunkelheit in der Lage und in einem Fall, so ist es überliefert, versuchte der Kopf gar zu sprechen. Der letzte in Westeuropa, 1977, Hingerichtete, Hamida Djandoubi, war in der Lage noch dreißig Sekunden nach der Hinrichtung auf Zuruf zu reagieren. Ein Gefängnisarzt dokumentierte die groteske Situation.
Es gab zahllose internationale Ausführungen der Guillotine, die im französischen Volksmund Kurzmacher oder das nationale Rasiermesser genannt wurde.
Noch heute ist in Frankreich die Erinnerung an diese abscheuliche Apparatur in lebhafter Erinnerung.
Die damals junge Untersuchungsrichterin Monique Mabelly verfasste über die besagte letzte Hinrichtung des Tunesiers Djandoubi ein bewegendes Dokument.
In Deutschland starben während der Hitler-Diktatur mehr als 12.000 Menschen unter der Tegeler Version der Guillotine. Davon alleine in Berlin – Plötzensee ungefähr 3.300 Menschen. Die meisten von den Opfern waren politische Gegner.
Der Film zeigt den Volksauflauf bei öffentlichen Hinrichtungen in Frankreich, die bis 1939 noch so vollführt wurden.
Er ist ein grausiges, wenn auch zeitgeschichtlich hochinteressantes Dokument einer Epoche, die vergangen ist.