Was ist eigentlich bei den Bauern los?
Heute wird es wieder eine Sternfahrt geben. Die Trecker rollen. So auch der von Susanne Strätker wieder, die wir in den zahlreichen Folgen über den Unmut der Bauern schon seit Anbeginn begleiten. Seit Monaten gibt immer wieder die Trecker-Demonstrationen, in denen sie ihre berechtigten Anliegen kundtun. Bedenklich ist die Situation schon. Das heimische Höfesterben wird weitergehen, obwohl auch die Bauern ihrerseits für die Klimaziele eintreten. Ein Irrsinn dieser Tage, der vom grünen Tisch aus in Ministerien gemacht wurde, ist das Mercosur-Abkommen. Es scheint niemand die Kette zu Ende gedacht zu haben.
Für die heimische Landwirtschaft werden jedoch Ziele festgelegt, die kein Mensch erfüllen kann. Die Bauern werden durch die Auflagenflut regelrecht erdrückt. Nicht nur, dass mit dem EU-Lateinamerika-Abkommen, z.B. der Neofaschist Jair Bolsonaro und sein korruptes Umfeld aus der EU auch noch Handelsüberschüsse erzielen können, nein, das heimische Höfesterben wird zum Pflichtprogramm. Während in Lateinamerika andere, sicherlich nicht EU-Klimaziel politische Grundlagen gelten, werden zukünftig die Bauern gegen den Feind in Brüssel antreten müssen. Eine unerträgliche Situation ist das Mercosur-Abkommen ohnehin, das oberflächlich betrachtet zunächst mehr Freiheit im Handel bietet. Nur bei genauer Inaugenscheinnahme sind die Folgen für die Verbraucher und Landwirte erschreckend. Denn neben dem Unterschied zwischen Gesetzen in Latein-Amerika und Europa kommt hinzu, dass keine artgerechte Tierhaltung, eine sinnlose Abholzung und Brandrodungen der Regenwälder um höhere Profite zu erreichen, hormonbehandelte Tiere, damit sie schneller wachsen, Chlor behandelte Hähnchen, damit sie keimfrei sind, etc., an der Tagesordnung sein werden. Wie das in Einklang mit den zahllosen Vorschriften zur Klimaziel-Politik stehen soll, versteht niemand mehr, der sich mit Landwirtschaft beschäftigt. Aber Brüssel und Berlin haben mal einen Handelsvertrag auf die Beine gestellt. Die Politik kann die Verträge nicht erklären, vom Vermitteln will niemand mehr reden. Eine ganze Berufsgruppe wird zum Sündenbock falscher Politik gemacht. Die Bauern haben ein direktes Anliegen: landwirtschaftliche Güter sollen in der Region gekauft werden, damit sie den Klimazielen dienen und nicht der Wettbewerbsverzerrung und damit dem regionalen Höfesterben alleine dienen .