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Gibraltar "Wirecard Rennestrecke", kasaan media, 2020
Schwerpunktthema Wirecard Skandal

Wirecard-eine Waschstraße für Drogenhändler und das Darknet?

Geldwäsche-Profis am Werk?

Wieder führt die Spur über etliche Irrungen und Wirrungen von ganzen Briefkastenbatterien nach Gibraltar.

Bereiteten die Manager von Wirecard die Geldwäsche des internationalen Drogenhandels und des Darknets auf verschiedene Kryptowährungen vor?

Wusch Wirecard über die Niederlassung in Dubai schon Gelder für die internationale Drogenmafia?

Oliver Bellenhaus, der über verschiedene britische Firmen in ein ganzes Geflecht von artfremden Firmen verwickelt zu sein scheint, (wir berichteten) könnte darüber bestens Auskunft geben. Auch er sitzt nach Ankunft in der Bundesrepublik in Untersuchungshaft. 2010 und 2015  geriet Wirecard wegen Geldwäscheverdachts in die Mühlen der Münchner Staatsanwaltschaft. Es kam nichts dabei heraus.

Nun sieht es jedoch anders aus.

Ruben W. wird eben gerade von den US Behörden vorgeworfen, dass er über ein solches „komplexes Netzwerk“ aus Briefkastenfirmen und Online-Zahlungsdienstleistern Fake Seiten installieren konnte und darüber die Möglichkeit gefunden hatte, Marihuana illegal gegen den SAFEBANK Act in den gesamten Vereinigten Staaten zu verkaufen, wie das Wall Street Journal berichtet.

Als Ruben W., der in Luxemburg lebte, festgenommen wurde und Personen aus dem Umfeld von Wirecard versuchten, den gefallenen Star der kalifornischen Marihuana-Szene auf Kaution aus dem Gefängnis zu bekommen, wurden zahlreiche Institutionen hellhörig. Wieder führen die Spuren zu bekannten Trusts in Gibraltar, wie man aus der Szene vernehmen darf.

Der Frage gehen derzeit verschiedene Ermittler in den USA, in Singapur und auf den Philippinen nach.

Ende einer Zeitreise

Nun muss der Vorstand von Wirecard beschieden haben, angesichts der drohenden Zahlungsunfähigkeit den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens zu stellen. Kein Journalist blickt durch das scheinbar wie ein Bollwerk konzipierte Firmengeflecht von Wirecard mehr durch, was sich eigentlich auf den Philippinen, Singapur und in Dubais Briefkastenbatterien abspielte, vermag niemand zu sagen.

Die Anleger wundern sich über den rapiden Kursverfall der Aktien, die angeblich auf Ramschwert angekommen sind. Milliarden an Vermögen wurden verbrannt. Die Bank of America senkte ihren Ausblick auf 1US$ pro Aktie, was bei der Aktie bedeuten würde, dass sie bald im Penny-Stockbereich angekommen ist. Allerdings,  soviel ist die Aktie nicht mehr wert.  EY geht als Wirtschaftsprüfer von einem großangelegten Betrug bei Wirecard aus. Die brutale und zum Teil menschenverachtende Unterdrückung des investigativen Journalismus gegenüber der Financial Times durch die BaFin spricht Bände über das Verständnis, Wirecard einer staatlichen Kontrolle zu unterwerfen. Der schnöde Mammon rechtfertigte jede Transaktion, die die Anleger reicher machen sollte. Dabei war es egal, ob Rami El Obeidi, der „Geheimdienst-Chef“ des Nationalen Libyschen Übergangsrates nach Gaddafi in seltsame Finanzströme verwickelt war. In diesem Zusammenhang wurde bekannt, dass Wirecard auch dazu überging, wohl Kritiker bespitzeln zu lassen.

Der mittlerweile mit Haftbefehl gesuchte Jan Marsalek will sich laut Informationen mehrerer Agenturen den Behörden in München stellen. Auch Marsalek spekuliert auf einen Deal mit der Staatsanwaltschaft, um einer möglicherweise langen U-Haft zu entgehen. Derweil soll sich Marsalek, der wie ein Phantom agiert, in China aufhalten.

Zusehen mit Historie

Derweil werden die Versäumnisse aus den letzten Jahren immer offensichtlicher. Keinem der Anleger kann man klarmachen, warum noch nicht eingegriffen wurde, als 2017 die Verbindung zu Wirecard in den „Paradise Papieren“ offensichtlich wurde. Schon damals ging es um illegale Onlinecasinos, Offshore-Glücksspielanbieter und die Spur in die finstersten Ecken des Internets. 2008 musste Markus Braun schon vehement dafür eintreten, dass die Bilanzen in Ordnung waren, mehrten sich doch die Gerüchte, dass etwas mit dem Aschheimer Unternehmen nicht stimmte.

Wirecard war der brutale ungezügelte Kapitalismus des dotcom Aufbruchs, der sich aus den Finanzenklaven wie Gibraltar und Andorra oder Liechtenstein bestens bedienen konnte. Wirecard entwickelte sich zu einem Finanzsystem innerhalb des Finanzapparates. Es ging am Anfang nur um die Abrechnung der damals 1999 downloadbaren Pornos und des beginnenden Onlineglücksspiels, das ab Ende 2004 boomte. In den Straßen von Gibraltar empfahlen die Firmengründer und die Treuhänder, Wirecard als Lösung für jede Art von Gewinnmaximierung. Es war kein Geheimnis, dass falsch registrierte Prepaid-Kreditkarten von Tankstellen auch für kriminelle Geschäfte herhalten mussten. Wirecard scherte dieser Umstand nicht. So konnten bündelweise Karten, die mit 100 Euro von der Tankstelle aufgeladen wurden, für Geschäfte herhalten, die Wirecard eigentlich reich machten.

Wer dagegen sprach, wurde schnell in Wirecards Realität geholt, in ein Vakuum ohne Gesetze. Das wurde geduldet.  Oder die, die der ehemalige KPMG Manager Markus Braun zu seinen gemacht hatte. Laute Fragen, woher das Investment der Gründung des DAX-Konzerns kam, wurden weggewischt oder unterdrückt. Niemand hatte etwas zu wollen. Vielen Journalisten wurde im Laufe der Monate und folgenden Jahren klar, hier waren aus düsteren Quellen Gelder für das Anfangsgeschäft bereitgestellt worden.

Seitdem sind zwölf lange Jahre vergangen. Nichts geschah, irgendwann beruhigte sich die Szene.  Die Spur führte damals schon nach Gibraltar. Braun konnte den Druck, der 2008 auf ihm lastete, mit einem denkwürdigen Interview wegwischen.

Nun sieht es aber anders aus.

Allerdings fragt man sich, wie es so weit kommen konnte, dass der Prepaidkartenvermittler Wirecard in der Lage war, die Commerzbank und die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), die niederländische ABN Amro und die niederländische ING an der Nase herumzuführen. In diesem Zusammenhang wirkt Wirecard heute wie ein x-beliebiges Pyramidenspiel.

Es bleiben Fragen über Fragen

Sind über Kryptowährungen aus Offshore-Paradiesen Gelder gewaschen worden?

Auch Crypto.com, bei der man angeblich mit Bitcoin seine Kreditkartenabrechnung zahlen konnte, wie auch TenX werden große Probleme haben.

Wir erinnern uns, die Spur von Julian Hops TenX führte in das von Treuhändern dicht besiedelte Briefkasten-Paradies an der südspanischen Spitze: Anfang 2018 brach die Firma WaveCrest, die in Gibraltar die VISA Lizenz verwaltete, zusammen. TenX war ohne Lizenz. Was letztendlich zu einer Zusammenarbeit mit Wirecard führte, ist nicht klar. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass in Singapur die ersten behördlichen Maßnahmen gegen Wirecard stattfanden.  Dort schlief man nicht.

Auch hier bleibt die Frage, wurde über BitCoins und dem gefeierten BitCoin-Kartentrick Geldwäsche abgewickelt?

Warum die Aschheimer die Bilanzen schönten, vermag sich nur aus Geldwäsche erklären. Wirecard war ein trojanisches Pferd ohne Zügel.

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1 Kommentar

Detektei ManagerSOS 24. Februar 2023 at 17:01

Marsalek soll nicht gefunden werden ! Der Fall Wirecard und die Angst der Eliten vor dem Auftauchen des geflüchtenen COO Jan Marsalek
https://www.openpr.de/news/1224424/Der-Fall-Wirecard-und-die-Angst-der-Eliten-vor-dem-Auftauchen-des-gefluechtenen-COO-Jan-Marsalek.html

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