Würzburg –Perle des Barock und Hauptstadt des Frankenweins
(rms/SBD/mcvth/pdlc)
Als Universitätsstadt hat Würzburg, der Regierungssitz Unterfrankens, eine lange Tradition. Bekannt ist Würzburg insbesondere auch als Stadt des Barock und Stadt des Weins. Viele Lokale in der Stadt laden zur Verkostung eines Schoppens Frankenwein ein. Eine der bekanntesten Weinlagen, der „Schlossberg“ liegt mitten in der Stadt, am Steilhang des Maintals unterhalb der Festung Marienberg.
Diese thront majestätisch über der Stadt und gehört aufgrund ihrer reichen geschichtlichen Vergangenheit und der imposanten Erscheinung zu den eindrucksvollsten Baudenkmälern aus alter Zeit. Über mehrere Jahrhunderte diente die Festung Marienberg den Würzburger Fürstbischöfen als Wohnsitz.
Erst im Jahr 1724 zog man hinunter in die Stadt. Der damalige Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn hatte dort einen Schlossbau in Auftrag gegeben, inspiriert durch das Schloss Versailles in Paris. Sein brillanter Baumeister Balthasar Neumann hat sich mit dem Gebäude nicht nur selbst ein Denkmal gesetzt, sondern ein Meisterwerk der Architektur geschaffen.
Würzburger Residenz Gartenansicht (rms/mcvth,2018)
Als schönster Schlossbau des deutschen Barock wird die Würzburger Residenz vielmals bezeichnet.
Genauso prachtvoll wie die Fassade wurde auch das Innere gestaltet, mit kunstvoll ausgestatteten Räumen, aufwendigen Stuckarbeiten und einmaligen Malereien, u.a. dem weltbekannten Deckenfresko von Giovanni Battista Tiepolo.
Nur dem beherzten Eingreifen eines US-Offiziers nach dem verheerenden Bombenangriff des 16. März 1945, der sofort dafür sorgte, dass ein Notdach konstruiert wurde, ist es zu verdanken, dass dieses Meisterwerk heut noch erhalten ist. Als eine der letzten 100.000-Einwohner-Städte war Würzburg kurz vor Kriegsende noch Ziel eines Bombenangriffs der alliierten Truppen gegen Nazi-Deutschland. Zurück blieb die am stärksten zerstörte Großstadt Deutschlands. 90 % der Häuser in der Innenstadt waren vernichtet. Unermessliche Schäden auch an den historischen Gebäuden, nicht nur der Würzburger Residenz.
Putto im barocken Würzburger Hofgarten(rms/mcvth,2018)
Die aufwendige Rekonstruktion und der originalgetreue Wiederaufbau zog sich über Jahrzehnte hin. Als „Stätte mit außerordentlichem Wert“ gehört die Würzburger Residenz mit ihrem imponierenden Gesamtbild, einschließlich des Vorplatzes und des Hofgartens zum UNESCO Weltkulturerbe.
Hof Conti / bischöfliches Palais am Tag der Bischofsweihe 10.06.2018 (rms/mvth,2018)
Heute residiert der Würzburger Bischof unweit der Residenz und des Doms im Hof Conti. Das Bischofspalais besitzt einen der schönsten (Renaissance-) Erker der Stadt.
Haus zum Falken, (rms/mvth,2018)
Originalgetreu wiederaufgebaut nach den Zerstörungen des 2. Weltkrieges wurde auch das Haus zum Falken, heute Tourist-Information, ehemals als Gasthaus genutzt. Es besticht durch seine einmalige Stuckfassade in verspieltem Rokoko.
Weinstube zum Stachel, (rms/mvth,2018)
Und ganz in der Nähe, eine der bekanntesten Weinstuben Würzburgs, der „Stachel“, benannt nach einem mittelalterlichen Morgenstern. Diese Waffenart ziert auch heute noch die Fassade und erinnert an die Zeit der Bauernkriege, in denen der „Stachel“ als Treffpunkt der Rebellen, genutzt wurde. Besonders sehenswert und einen Aufenthalt wert ist der kleine Innenhof, in dem sich an lauen Sommerabenden in historischer Kulisse einen Schoppen-Frankenwein munden lassen kann.
Weinstube zum Stachel, (rms/mvth,2018)