Er ist Bernd Steinemann. Ein sehr guter DJ, der seine Arbeit richtig zu interpretieren weiß. Nicht eine der unzähligen mehr oder minder schlechten Kopien von Elvis Aaron Presley. Sondern nur einer der Sänger, mit denen man auf Zeitreise in die zum Teil von der heutigen Generation vergessenen Blütejahre des Hillbilly und Rock´n´Roll gehen kann, der durch die Musik die Vergangenheit wieder aufleben, real werden lassen will. Die Zeit der weiten Petticoats und der Röhrenjeans, der pinkfarbenen Cadillacs, der frechen Pferdeschwänze, der Halbstarken, die Zeit in dem ein junger Mann dies vermochte, durch Musik auszudrücken. Letztlich das unglaubliche Vergnügen zu den Klängen von Elvis Presleys Musik zu tanzen.
Er ist aber nicht Elvis, diesen Anspruch stellt er nicht an sich. Obwohl er sich die Haare schwarz färbt, nein er ist Musiker. Steinemann ist ein bemerkenswerter, ja begabter eigenständiger Entertainer, will dies auch sein. Singt fast überall, selbst auf Geburtstagsfeiern. Wir treffen den „Bremer Elvis“ im „Walle-Center“. Er weiß über das Leben des amerikanischen Schlagerstars des 20. Jahrhunderts fast alles, detailgetreu, zu berichten, liebt die langsamen, textgetragenen Gospelstücke von Presley, singt aber auf großen Veranstaltungen.
„Warum nicht Sinatra oder Dean Martin?“ fragen wir.
„Presley kennt noch jeder. Alleine den weißen Anzug.“
„Wie singst du am liebsten!“
„Mit Band überall!“, antwortet er.
Wir sprechen über Aloha from Hawaii aus 1973, über die Zeit von Elvis in Las Vegas, über das innige Verhältnis des verstorbenen Superstars zu seiner Familie. Seiner geliebten Mutter, den von Elvis Presley niemals verwundenen Tod seines Zwillingsbruders. Die mutmaßlichen Hemmungslosigkeiten und Gelage in Graceland, wo der King of Rock´n´Roll am 16. August 1977 starb.
„Ist Elvis tot? Lebt der Rock´n´Roll?“
„Elvis ist sicher nicht Hotdog – Verkäufer in Miami oder sonst wo. Ja, der Rock´n´Roll lebt!“