Foto: Der Hauptbahnhof von Metz 2022, kasaan media 2024
Der Bahnhof von Metz ist wiederholt bei einem Wettbewerb der französischen Eisenbahngesellschaft SNCF ausgezeichnet worden. Nachdem er schon mehrmals zum schönsten Bahnhof Frankreichs deklariert worden ist, wurde aktuell auch der neueste Wettbewerb gewonnen. Er darf sich als Bahnhof mit der schönsten Geschichte bezeichnen.
Entworfen wurde er von dem Berliner Architekten Jürgen Kröger, der sich in einem Architekturwettbewerb – bei dem damals nur reichsdeutsche Fachleute teilnehmen durften – durchsetzen konnte. Die Fertigstellung erfolgte im Jahr 1909 in neoromanischen Stil, auch wilhelminischen Stil genannt.
Der Bahnhofsneubau war aus militärstrategischen Gründen notwendig geworden, denn Metz, die heutige Hauptstadt des Departements Moselle in der Region Grand Est, war der westliche Rand des Deutschen Reichs und sollte dazu ausgebaut werden, die Truppen des Deutschen Heeres an der Westfront schnellstmöglich in alle Richtungen umsetzen zu können.
Es war im größten Interesse des deutschen Kaisers Wilhelm II, der maßgeblichen Einfluss auf den Bau genommen hat. So wurde der Mitteltrakt als sogenannter Kaiserpavillon mit mittelalterlichen Motiven in der Farbverglasung versehen, u.a. dem Kaiser Karls dem Großen, um den deutschen Herrschaftsanspruch zu symbolisieren. Dies verbunden mit Darstellungen der technischen Errungenschaften der damaligen Zeit, wie dem Automobil oder dem Zeppelin.
Der ansprechende Bau aus graugelbem Vogesensandstein steht seit 1975 unter Denkmalschutz und wurde als historisches Monument klassifiziert.