Titelbild: Fischotter an einem Baumstamm Quartl – Eigenes Werk Fischotter (Lutra lutra) im Wildpark Lüneburger Heide.
Ein faszinierendes und elegantes Tier aus der Familie der Marder ist der Fischotter (Lutra lutra). Ursprünglich war der Fischotter in ganz Europa verbreitet. Durch Bejagung, Gewässerverschmutzung und Landschaftszerschneidung ist sein Bestand jedoch stark zurückgegangen. Durch die Einstellung der Jagd und die Reinhaltung der Gewässer sind die Bestände heute langsam wieder auf dem Weg der Erholung.
Fischotter bevorzugen Gewässerufer mit reich gegliederten Uferstrukturen wie flachen und steilen Böschungsabschnitten, Kolken und Unterspülungen. Es werden sowohl natürliche als auch künstlich angelegte Gewässer wie Dämme und Teiche genutzt. Wichtig sind störungsarme, nicht vom Menschen genutzte Versteck- und Wurfplätze.
Fischotter sind überwiegend dämmerungsaktiv und sehr scheu. Sie sind ausgezeichnete Schwimmer, aber auch an Land sehr schnell. Ihre Reviere können zwischen 2 und 20 km Uferlänge umfassen, je nach Nahrungsangebot. Die Geburt der Jungen ist das ganze Jahr über möglich, wobei die Monate Juni bis November die Hauptwurfsperiode sind.
In Deutschland gilt der Fischotter nach wie vor als eine vom Aussterben bedrohte Tierart. Hauptgefährdungsursachen sind Verkehrsverluste und die Zerstörung seines Lebensraumes. Zu den Schutzmaßnahmen gehören u. a. die Verbesserung der Wasserqualität und die Schaffung von sicheren Querungsmöglichkeiten an Verkehrswegen.
Da Fischotter auch Fischteiche als Nahrungsquelle nutzen, kann es in Regionen mit intensiver Teichwirtschaft zu Konflikten kommen. Maßnahmen zur Konfliktvermeidung und -minderung, die sowohl dem Otterschutz als auch den Interessen der Teichwirtschaft Rechnung tragen, sind hier erforderlich.