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Nordstream 2 und die Konsequenzen für die Ukraine

Quellen NYT und ZDF, ZDF Frontal

Titelbild: Die Pipelineröhren bestehen aus mehrere Zentimeter dickem Stahl und sind zusätzlich mit einer Betonummantelung geschützt Vuo – Eigenes Werk Ein öffentlich in Kotka, Finnland ausgestelltes Stück des Nord Stream-Rohrs.

An den Nord Stream-Pipelines ereigneten sich am 26. September 2022 mehrere Explosionen. Die beiden Leitungsstränge der Nord Stream 1 und einer der beiden Leitungsstränge der Nord Stream 2 wurden abgeschaltet. Die Nord Stream-Pipelines transportieren Erdgas von Russland nach Deutschland und liegen auf dem Grund der Ostsee.

Die dänischen, schwedischen und deutschen Behörden haben Ermittlungen wegen Sabotage aufgenommen; sowohl die NATO-Staaten als auch Russland gehen von einem Anschlag aus.

Wer hinter dem Anschlag auf die Nord Stream-Pipeline stecken könnte, darüber gibt es verschiedene Theorien. Russland, die USA und eine „pro-ukrainische Gruppe“ werden verdächtigt. Der mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Journalist Seymour Hersh behauptet, dass Taucher der US-Marine die Bomben gelegt haben, die im September letzten Jahres die Nord Stream-Pipeline unter der Ostsee zerstört haben. Das Pentagon hat diese Behauptung dementiert.

Erhebliche Auswirkungen auf die Gaspreise hatte der Angriff auf die Nord Stream-Pipeline. Die Großhandelspreise für Gas in der EU sind nach der Aussetzung der Genehmigung für die umstrittene Gaspipeline Nord Stream 2 von Russland nach Deutschland durch die deutsche Energieregulierungsbehörde um 17 Prozent gestiegen.

Nun verdichten sich die Hinweise: Die Anschläge auf die Nord Stream-Pipelines wurden möglicherweise von Tätern mit Verbindungen in die Ukraine verübt.

Nach außen hin ermittelt die Bundesanwaltschaft weiter gegen Unbekannt.

Doch nach Informationen von ZDF frontal und Spiegel halten Ermittlerkreise vor allem Spuren in die Ukraine für überzeugend.

In Bezug auf die Verdächtigen aus Russland gebe es keine belastbaren Beweise.

Im Fokus der Ermittler steht nach wie vor ein sechsköpfiges Kommando, das sich an Bord der Segelyacht „Andromeda“ befand.

Die Kommando-Gruppe wird verdächtigt, sich vor und nach den Explosionen auf der Ostsee und in der Ukraine aufgehalten zu haben. Das sei ein Hinweis auf technische Daten, deren Auswertung den Ermittlern möglich war. Dies haben „Spiegel“ und ZDF aus Sicherheitskreisen erfahren.

Auch aus dem polnischen Hafen Kolberg, (Kołobrzeg) wo die „Andromeda“ einen Zwischenstopp einlegte, könnten Videoaufnahmen der mutmaßlichen Täter existieren.

Bundeskanzler Scholz, wie auch der US-Präsident Biden, hatten die ukrainische Regierung vor einer derartigen Tat gewarnt, vermutlich ohne genügend Gehör zu finden. Nun muss die Regierung in Kiew mit Konsequenzen rechnen.

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