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Frankreich

Vierte Krawallnacht in Frankreich

Titelbild Beispielbild: Bild von Hubert de Thé

In der vierten Nacht nach der Erschießung des 17-jährigen Nahel durch einen mittlerweile inhaftierten Polizisten am Dienstag, ist es in Frankreich zu Ausschreitungen, Plünderungen und Zerstörungen, Brandschatzungen gekommen. In der Nacht kam es zu Ausschreitungen und Zusammenstößen zwischen Randalierern und der Polizei in Paris, Lyon, Marseille, Metz und anderen französischen Großstädten.

Dem Kabinett des Präsidenten scheint die Lage entglitten zu sein.

45.000 Polizisten, 5.000 mehr als in der Nacht zuvor, sind im ganzen Land noch im Einsatz. Im Einsatz waren auch Panzer der Gendarmerie und angeschlossenen Eliteeinheiten. Doch bekammen sie die Lage nicht unter Kontrolle.

In Nanterre (Hauts-de-Seine) findet am Samstag die Beerdigung Nahels statt. Die Anwälte von Nahels Familie riefen Journalisten zum Fernbleiben von der Beerdigung auf.

Nun herrschen in Frankreich nicht nur Aussgangssperren.

Der französische Staaatspräsident Macron hat es unmissverständlich klar gemacht. Gewalt geht nicht.

Das ganze Land versinkt in einem Meer von Gewalt und Plünderungen.

Le Pen, Rechtsaußen der Partei RN (Rassemblement National) wittert Morgenluft.

Trotz des Einsatzes von 40.000 Sicherheitskräften wurden in der Nacht zum Freitag mindestens 667 Personen festgenommen. Nach Angaben des Innenministeriums wurden dabei 249 Polizisten und Gendarmen verletzt.
Der Polizist, der für den Tod von Nahel verantwortlich gemacht wird, wurde wegen vorsätzlicher Tötung angeklagt und in Haft genommen.


Laut Le Parisien nahmen einem weißen Marsch zu Ehren Nahels in Nanterre 6.200 Menschen teil. Am Rande der Demonstration kam es zu einer Reihe von Ausschreitungen.


Um weitere Sachbeschädigungen zu verhindern, fuhren Busse und Straßenbahnen in der Region Île-de-France am Donnerstagabend ab 21 Uhr nicht mehr. Das gleiche wird auch am Freitagabend der Fall sein.


In mehreren Gemeinden wurden Ausgangssperren verhängt, die bis Montag gelten: von 21 Uhr bis 6 Uhr, wie der Le Parisien schreibt.

Auch in Belgien kam es in der Nacht zu schweren Krawallen.

Den ganzen Tag über erreichten Bilder aus dem Krisenherd Frankreich die Welt.

Der Zündfunke war der Tod des 17 jährigen Nahel. Es steht eine weitere Nacht bevor.

Soeben über Paris:

Der Hass einiger Mitbürger scheint grenzenlos.

Auch am Tage gingen die Ausschreitungen wegen des Todes von Nahel weiter. Der Polizist, der den Jungen offensichtlich ohne Grund erschoss, wurde dem Haftrichter vorgeführt.

In der gesamten Nacht und überall in Frankreich gingen die Ausschreitungen weiter.

Präsident Macron hatte die Gewalt verurteilt. Er sprach von „Gewalt gegen die Republik„.

Der Hass über den tödlichen Polizeieinsatz gegen den 17-jährigen Nahel brach sich in ganz Frankreich Bahn.

Lille, Roubaix, Amiens, Dijon, Nizza, Straßburg, Reims, Toulouse – mehr als 30 Städte in ganz Frankreich waren betroffen. Noch immer ist es unruhig.

Nach dem tödlichen Polizeischuss auf einen 17-jährigen Autofahrer sind in der Pariser Vorstadt Nanterre Unruhen ausgebrochen.

Autos brannten aus, Pyrotechnik wurde von Demonstranten gegen die Einsatzkräfte eingesetzt. 15 Personen wurden in Gewahrsam genommen.

Zuvor hatte die Polizei am Dienstagmorgen den Wagen eines 17-Jährigen gestoppt, der mit seinem Auto unterwegs war.
Als er plötzlich losfuhr, schoss ein Beamter auf den Jugendlichen und verletzte ihn tödlich.

Der tödliche Polizeieinsatz löste in Frankreich Empörung und eine Debatte über überzogene Polizeigewalt aus.2000 Polizisten werden heute Abend in den Pariser Vororten mobilisiert, schreibt der Innnenminister Darmanin.

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