Titelbild: Sonja Engelbrecht, Polizei Bayern, 2023
Der Fall ist bedrückend und ist 28 Jahre her, vor drei Jahren wurden eher zufällig in unwegsamem Gebiet die Knochen der jungen Frau gefunden.
Die Chronologie im Fall„Sonja Engelbrecht“
Die damals 19-jährige Sonja Engelbrecht ist seit Dienstag, 11.04.1995, gegen 02.30 Uhr spurlos verschwunden. Zuletzt wurde sie in München am Stiglmaierplatz in der Nähe eines Telefonhäuschens gesehen.
Der Fall wurde damals von der Polizei zunächst als eine Vermisstensache behandelt. Die Ermittlungen wegen des Verdachts eines Tötungsdeliktes wurden jedoch relativ schnell vom damaligen Kommissariat 111 aufgenommen. In diesem Zusammenhang gab es über viele Jahre hinweg keine konkreten Hinweise darauf, was mit Sonja Engelbrecht geschehen war.
Erst im Sommer 2020 wurde in einem Wald bei Kipfenberg ein Oberschenkelknochen eines Menschen gefunden. In Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landeskriminalamt wurde daraufhin ein DNA-Treffer zu der seit 1995 in München vermissten Sonja Engelbrecht ermittelt.
Im Rahmen weiterer intensiver Suchmaßnahmen wurden schließlich im März 2022 die sterblichen Überreste von Sonja Engelbrecht im betroffenen Waldgebiet in Kipfenberg im Bereich einer Felsspalte aufgefunden.
Die aufgefundenen Knochenteile und sonstigen Gegenstände werden nun akribisch ausgewertet und untersucht. Die Ermittler gehen derzeit davon aus, dass Sonja Engelbrecht einem Sexualverbrechen zum Opfer gefallen sein dürfte. Zudem erscheint es sehr wahrscheinlich, dass der Täter zumindest 1995 Ortsbezug zu Kipfenberg bzw. dem Raum Ingolstadt/Eichstätt hatte. Infrage kommen z.B. ein Wohnort, ein Arbeitsplatz oder auch ein Urlaubsort.
Der Leichnam war in Müllsäcke verpackt und mit einer Plane abgedeckt. Wie sich herausstellte, waren diese zuvor verwendet worden, um zu bauen oder zu renovieren. Es kann daher davon ausgegangen werden, dass der Täter im Jahr 1995 entweder privat beim Renovieren oder Bauen war oder auch beruflich in diesem Bereich tätig war.
Außerdem wurden Reste einer Decke gefunden.
Decke wird wie folgt beschrieben:
ca. 2 Meter lang und 1,20 Meter breit; Wolldecke in den Farben blau und schwarz; Vorder- und Rückseite nicht identisch, sondern farblich spiegelverkehrt gestaltet; auffallend ist das markante Pflanzenmuster auf beiden Seiten; Etikett mit der Aufschrift „Acryl Velours“; bestand zu 90 Prozent aus Polyacryl
Es wird um Zeugenhinweise gebeten:
Wer ist in der Lage, ergänzende Angaben zu den gemachten Angaben zu machen? Insbesondere: Wer hat eine Decke dieser Art schon einmal zu Gesicht bekommen? Wer kennt jemanden, der eine solche Decke besaß oder noch besitzt (auch andersfarbig), die uns zu Vergleichszwecken zur Verfügung gestellt werden könnte? Personen, die hierzu oder auch zu anderen Punkten im Zusammenhang mit dem Fall „Sonja Engelbrecht“ Angaben machen können, werden um Kontaktaufnahme mit dem zuständigen Kommissariat 11, Tel. 089/2910-0, oder auch jeder anderen Polizeidienststelle gebeten.
Belohnung:
Für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat oder zur Ergreifung der Täter führen, ist eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro ausgesetzt, die unter Ausschluss des Rechtsweges zuerkannt werden kann.
Quelle: Polizei Bayern