Hollywood, Vereinigte Staaten
Titelbild: CHRIS DELMAS AFP
(FILES) In diesem Dateifoto vom 27. November 2016 nimmt Olivia Newton John an der 85. jährlichen Hollywood-Weihnachtsparade auf dem Hollywood Boulevard in Hollywood teil. Die australische Sängerin Olivia Newton-John, die als High-School-Liebe Sandy in dem Musical-Hit „Grease“ weltberühmt wurde, ist am 8. August 2022 gestorben, wie ihre Familie mitteilte. Sie wurde 73 Jahre alt. Die Entertainerin, deren Karriere sich über mehr als fünf Jahrzehnte erstreckte, widmete einen Großteil ihrer Zeit und ihrer Berühmtheit wohltätigen Zwecken, nachdem bei ihr 1992 Brustkrebs diagnostiziert worden war. (Foto: CHRIS DELMAS / AFP)
Los Angeles, USA
Als Sandy sang und tanzte sie sich im Musical „Grease“ an der Seite von John Travolta zu Weltruhm – nun ist Olivia Newton-John im Alter von 73 Jahren gestorben. Die Schauspielerin und Sängerin sei am Montag im Kreise ihrer Familie und Freunde „friedlich auf ihrer Ranch in Südkalifornien gestorben“, teilte ihr Ehemann John Easterling mit. Newton-John hatte 30 Jahre lang gegen Brustkrebs gekämpft.
In ihrer fünf Jahrzehnte umspannenden Karriere machte die Künstlerin als Sängerin, Schauspielerin und auch als Autorin von sich reden. Zu weltweitem Ruhm kam sie 1978 in der Rolle der Sandy im Musical-Film „Grease“. Ihr Filmpartner Travolta, der in „Grease“ den Danny spielte, reagierte mit einer Liebeserklärung auf die Todesnachricht: „Meine liebe Olivia, Du hast unsere Leben besser gemacht. Dein Einfluss war unglaublich. Ich liebe Dich so sehr“, erklärte Travolta.
In dem Musical wandelte sich Newton-John als Sandy von dem netten „Mädchen von nebenan“ in ein „Bad Girl“ – und faszinierte Menschen auf aller Welt. Und die Begeisterung der Fans hält bis heute an: „Es ist unglaublich, dass die Geschichte heute noch zieht. Und nicht nur dass, es scheint kein Ende in Sicht“, sagte Newton-John 2018 in einem Interview zum 40. Jahrestag des Films. „Du sagst ‚Sandy und Danny‘ und die Menschen wissen sofort, worüber Du sprichst.“
„Grease“ war drei Jahrzehnte lang das erfolgreichste Musical, die Songs wurden Welthits. Und die beiden Hauptdarsteller hielten ihre enge Verbindung aufrecht: „Sie war das Beste an ‚Grease'“, sagte Travolta 2018 über Newton-John. Es habe „niemanden sonst im ganzen Universum“ gegeben, der Sandy hätte spielen können. „Der Traum jedes Jungen, jedes Mannes war: Oh, ich hätte dieses Mädchen gern als Freundin.“
Auch viele andere Stars bekundeten ihre Trauer. Die australische Popsängerin Kylie Minogue schrieb auf Twitter, sie habe Newton-John schon als Kind geliebt und bewundert. „Sie war und ist in vielerlei Hinsicht eine Inspiration für mich“, schrieb Minogue.
Newton John wurde am 26. September 1948 im englischen Cambridge geboren, ihr Großvater war der deutsche Physiker und Nobelpreisträger Max Born. Im Alter von fünf Jahren zog sie mit ihrer Familie nach Melbourne in Australien um. Das Singen war schon immer ihre Leidenschaft, schon als Jugendliche trat sie in australischen Fernsehshows auf. In den 60er Jahren ging sie zurück nach England, wo sie zusammen mit der Australierin Pat Carroll in Pubs auftrat.
In den 70er Jahren feierte sie mit Pop-, Folk- und Country-Songs erste Erfolge. Nach dem Riesenerfolg mit „Grease“ stürmte sie 1981 mit „Physical“ noch einmal die Charts. Newton-John war in ihrer langen Karriere zwölf Mal für einen Grammy nominiert und wurde vier Mal ausgezeichnet.
Nach ihrer ersten Brustkrebs-Diagnose 1992 verschrieb sie sich dem Kampf gegen die Krankheit. Sie setzte ihre Berühmtheit ein, um Gelder für Forschung, Aufklärung und Behandlung zu sammeln. Zudem machte sie sich für den Einsatz von Cannabis in der Medizin stark, es gibt eine Stiftung mit ihrem Namen und ein Gesundheitszentrum in Melbourne.
2017 wurden zum dritten Mal Krebszellen bei Newton-John entdeckt. Bis dahin hatte sie immer wieder auf der Bühne gestanden, mit 67 Jahren nahm sie noch einen Club-Dance-Titel zusammen mit ihrer Tochter Chloe Lattanzi auf. Ihre Karriere und ihr Leben beschrieb Newton-John einmal so: „Ich habe alles gehabt, auch den Zuckerguss auf dem Kuchen.“
mid/yb
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