Singapur, Singapur
Singapur hat nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten erneut zwei Männer wegen Drogenhandels hingerichtet. „Wir glauben, dass es heute morgen eine Doppelhinrichtung gegeben hat“, schrieb die Aktivistin Kirsten Han am Freitag auf Twitter. Damit hat der Stadtstaat in Südostasien nach einer zweijährigen Pause bis Ende März diesen Jahres bereits zehn Todesurteile vollstreckt, vier davon in dieser Woche.
Han und andere Aktivisten identifizierten einen der Hingerichteten als den 45-jährigen ehemaligen Mitarbeiter eines Fahrdienstes. Örtliche Medien und Aktivisten hatten berichtet, dass sein in letzter Minute eingelegter Antrag auf Aussetzung des Urteils abgewiesen worden war. Bei dem anderen Mann handelt es sich den Angaben zufolge um einen Mitangeklagten, beide sollen Staatsbürger Singapurs sein. Singapurs Behörden antworteten nicht auf die Anfrage nach einer offiziellen Stellungnahme.
Beide Männer waren nach Angaben der Vereinten Nationen 2018 wegen Drogenbesitzes für den illegalen Handel verurteilt worden. Die UNO hatte am Dienstag in Singapur appelliert, alle geplanten Hinrichtungen auszusetzen. Singapur gehört zu den Ländern mit den strengen Drogengesetzen weltweit und sieht die Todesstrafe als wirksames Abschreckungsmittel gegen den Drogenhandel.
oer/mid
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