Zynismus steht Boris Johnson nicht
Einen Moment konnte Boris Johnson frohlocken, aber auch nur einen kurzen Moment, als er, der Knecht des Geldes und der Desinformation, eine völlig bizarre Ansprache zu seinen Landsleuten hielt.
Johnson brachte es fertig in seiner eigenen demagogischen Art, die Gegner des Brexits noch nachhaltig zu verhöhnen. Niemand hat Hoffnung, dass das Gebäude aus Lügen, das mutmaßliche Nationalisten gebaut haben, ein tragfähiges Fundament besitzt. Man sollte nicht den Fehler machen, Johnson mit einem Konservativen wie der „Eisernen Lady“ Margret Thatcher zu verwechseln. Oder mit dem Charisma eines Edward Heath. Heath führte Großbritannien in die EU.
Johnson erklärte mit seinem Verbalflegel Jacob Rees-Mogg die Sezession von Europa. Wie ein verhaltensgestörtes Sandmännchen dozierte Johnson über den Brexit „Get Brexit done“. Vergessen wir nicht: Den verwöhnten Snobs der britischen Oberklasse geht es um Geld und nicht um das Wohl der Bevölkerung. Johnson ahnt nicht, was er den Briten antut. Es werden Armut und soziale Verelendung auf Kosten derer folgen, die in einer wertlosen Umfrage, 2016, gegen den Brexit stimmten. Die „Milchmädchenrechnung“ der fast putschenden Konservativen wird nicht aufgehen. Sie kann nicht aufgehen, wenn Typen wie Farage, falsche Versprechen auf die Zukunft machen. Großbritanniens kommendes Schicksal wird all die im Zaum halten, die sich von Europa lossagen wollen. Die EU sollte sich auf nichts einlassen. Im Gegenteil. Johnson ging ohne Grund.
Schottland und Irland stärken
Aber Boris Johnson hat seine Rechnung ohne Nicola Sturgeon gemacht. Während es in Irland schon Tage vor dem Austritt der Briten aus der EU unruhig wurde, fordert die erste Ministerin von Schottland ein weiteres Unabhängigkeitsreferendum. Sie sagte, dass „die Trauer mit Wut gefärbt sei und die Schotten nach Unabhängigkeit streben“. Eine aktuelle Umfrage gibt der schottischen Regierungschefin recht. 51 Prozent der Wähler würden für die Unabhängigkeit stimmen und eine Rückkehr in die EU befürworten. So konnte sich Boris Johnson tatsächlich nur einige wenige Stunden freuen. Besser hat er es auch nicht verdient. Irland und Nordirland streben nach Wiedervereinigung, die unter allen Umständen von Brüssel aus unterstützt werden sollte. So wird Boris Johnson auch noch letzte Lachen vergehen. Ein Vertrag mit Brüssel sollte daher wohlüberlegt sein, damit man die Nachfolger des britischen Königreiches für ihre politische Unfähigkeit und Gier nicht noch belohnt.
Von Ben Shread © MoD/Crown Copyright – <a rel=“nofollow“ class=“external free“ href=“https://assets.publishing.service.gov.uk/government/uploads/system/uploads/person/image/4001/s216_JRM.jpg“>https://assets.publishing.service.gov.uk/government/uploads/system/uploads/person/image/4001/s216_JRM.jpg</a>
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